Mordfall weiter ungeklärt

Verdächtiger im Tupac-Mord plädiert auf nicht schuldig

27 Jahre nach dem Mord an dem Rapper wird gegen ein frühes Gangmitglied prozessiert. Der Mann will "Vor-Ort-Befehlshaber" gewesen sein.

David Winter
Verdächtiger im Tupac-Mord plädiert auf nicht schuldig
Die Polizei halten Duane "Keefe D" Davis für den Drahtzier im Mordfall Tupac-Shakur.
JOHN LOCHER / AFP / picturedesk.com

Mit Handschellen und dunkelblauem Haftanzug betrat Duane Davis, genannt "Keefe D", am Donnerstag den Gerichtssaal in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada. Davis gilt als Verdächtiger im Mordfall an Rapstar Tupac Shakur. Der Hip-Hop-Star war vor 27 Jahren in Las Vegas aus einem anderen Wagen heraus erschossen worden, als er zusammen mit dem Chef der Plattenfirma Death Row Records, Marion "Suge" Knight, per Auto auf dem Weg zu einem Nachtclub war. Wer jedoch dachte, dass mit der Verhaftung und dem Verfahren gegen "Keefe D" nun Aufklärung in den Mord an Tupac kommen würde, wird enttäuscht.

Obwohl Davis nun vor Gericht ausgesagt hat, scheint der Mord doch weiter ungeklärt zu bleiben. Denn der 60-jährige Angeklagte plädierte nun vor Richterin Tierra Jones auf nicht schuldig, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten. Pikant: In der Vergangenheit soll Davis selbst damit geprahlt haben, beim Attentat auf den Rapper der "Vor-Ort-Befehlshaber" gewesen zu sein. Darüber hinaus soll der Angeklagte öffentlich betont haben, dass er in dem weißen Cadillac saß, aus welchem die tödlichen Schüsse auf den Rapper abgegeben wurden. Er sei der einzige Insasse aus dem Auto, der noch lebe, sagte der 60-Jährige Medienberichten zufolge in mehreren Interviews.

"Death Row Records"-Labelboss Marion Suge Knight (rechts) saß am Steuer des Autos indem Rapper Tupac am 7. September 1996 erschossen wurde. 
"Death Row Records"-Labelboss Marion Suge Knight (rechts) saß am Steuer des Autos indem Rapper Tupac am 7. September 1996 erschossen wurde. 
Frank Wiese / AP / picturedesk.com

War der Angeklagte Drahtzieher des Attentats?

Allerdings soll Davis selbst aber nicht auf Tupac geschossen haben. Vielmehr wird als Schütze Orlando Anderson, der Neffe des jetzt Angeklagten, genannt. Anderson kam aber bei einer Schießerei im Jahr 1998 ums Leben. Der Grund, warum die Behörden Davis dennoch wegen Mordes mit Gebrauch einer tödlichen Waffe anklagen können, ist das das Rechtssystem im US-Bundesstaat Nevada. Dieses erlaubt es, jede Person wegen Mordes anzuklagen, die Beihilfe zu einem Mord leistet. Die örtlichen Behörden Polizei sehen in Duane "Keefe D" den Drahtzieher und Beihelfer für den Mord am 7. September 1996.

Bei der Suche nach Tupacs Mörder kursieren seit jeher allerlei Theorien. Zuletzt meldete sich auch Rap-Kollege 50 Cent zu Wort. Auf Instagram beschuldigte er einen anderen Prominenten: Nach seiner Aussage soll Rapper und Produzenten P-Diddy für den Mord an Tupac verantwortlich sein. Diesen Vorwurf wiederholt 50 Cent im Folgenden auch bei einem Auftritt auf der Bühne.

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