Dem Land Vorarlberg zufolge habe sich der Verdacht, dass der TBC-Erreger den Großteil des Bestandes eines Betriebs im Bregenzerwald getroffen hat, erhärtet. Nach einem Anfangsverdacht und einigen Schlachtungen wurde nun die Tötung aller 107 Tiere des Hofes angeordnet.
Nachdem bei einer Schlachtung in Deutschland Auffälligkeiten bei der Fleischuntersuchung zutage getreten waren, wurde der betroffene Betrieb bereits im Dezember gesperrt. In der Folge wurden sämtliche Rinder des Bestandes untersucht. Aufgrund positiver und fraglicher Resultate wurden zunächst zehn Rinder bzw. Kühe diagnostisch getötet.
Auf Anordnung der Veterinärbehörden von Land und Bundesministerium wurden vergangene Woche schließlich alle Tiere des Hofes geschlachtet. Es müsse angenommen werden, dass der gesamte Bestand befallen sei. Dem Landesveterinär Norbert Greber zufolge erhofft man sich von den Untersuchungen der Tiere Erkenntnisse über die mögliche Infektionskette. Die Ergebnisse stünden noch aus.
In diesem Zusammenhang seien auch Rinder und Kühe in Kontaktbetrieben auf TBC untersucht. Somit mussten auch ein weiterer Bauernhof im Bregenzerwald und zwei Höfe im Montafon gesperrt werden. Bisher wurden in den Kontaktbetrieben 302 Tiere dreier Melkalpen sowie einer Jungviehalp, auf denen auch Tiere des Ursprungsbetriebes gealpt worden sind, untersucht. 297 Tiere wurden dabei negativ getestet, bei fünf Rindern von einem Betrieb im Bregenzerwald gab es Verdachtsfälle.
Sie wurden am Montag getötet. Gleichzeitig begann man auch mit der Untersuchung aller Tiere des Hofes. Auch ein aus dem Ursprungsbetrieb stammendes Kalb auf einem Kontaktbetrieb im Montafon wurde positiv getestet. Das Tier wurde ebenfalls bereits getötet. Auch dieser Betrieb bleibt vorläufig gesperrt.
Unabhängig vom TBC-Fall im Bregenzerwald wurden im Rahmen der Untersuchungen im Sonderüberwachungsgebiet neun weitere Verdachtsfälle festgestellt. Die Tiere befinden sich allesamt auf einem Betrieb im Montafon, der nun gesperrt wurde. Die Tötung der Tiere soll nächste Woche durchgeführt werden.
In einer Aussendung betont Landesrat Christian Gantner die schwierige Lage des betroffenen Landwirts: "Es ist eine Tragödie für jede Landwirtin und jeden Landwirt, den gesamten Tierbestand zu verlieren. Neben den materiellen Schäden gilt es vor allem auch das emotionale Leid nicht zu unterschätzen. Als Land stehen wir an der Seite des betroffenen landwirtschaftlichen Betriebes."
Der finanzielle Schaden könne durch Entschädigungszahlungen des Bundes und eine zusätzliche Aufzahlung aus dem Tiergesundheitsfonds des Landes zumindest so gut wie möglich abgefedert werden.