Sport
Veith: "Jetzt fühle ich mich um 50 Jahre jünger"
Anna Veith ist wieder schmerzfrei – und feilt eifrig am Comeback. "Heute" weiß, wann die Ski-Queen auf die Rennpiste zurückkehrt.
Am 21. Oktober 2015 verletzte sich Anna Veith, die damals noch unter ihrem Mädchennamen Fenninger unterwegs war, schwer am rechten Knie. Das mühsame Comeback wurde heuer im Februar von einer Operation am linken Knie unterbrochen.
Neun Rennen hat die "Ski-Queen" in den letzten 917 Tagen bestritten. Die restliche Zeit verbrachte sie mit Reha und Training. Jetzt will die 28-Jährige noch einmal durchstarten.
"Ich bin schmerzfrei", verriet die dreifache Weltmeisterin am Montag bei einem Abstecher nach Wien. "Ich bin körperlich viel stärker als im Vorjahr, auch selbstbewusster. Ich fühle mich um 50 Jahre jünger. Mental hat mich die Verletzung sogar weitergebracht."
"Eine intensive Erfahrung"
Das Vertrauen in den eigenen Körper wächst wieder. Deshalb kehrte Veith auch früher als geplant auf die Piste zurück. Drei Schneetage hat sie bereits in den Beinen. "Man riecht den Winter, es ist kalt, der frische Schnee – ich war extrem glücklich und habe das Lachen nicht mehr weggebracht", beschreibt die Salzburgerin ihren Erstkontakt mit dem "weißen Gold".
"Es war eine intensive Erfahrung. Ich bin sehr erleichtert, dass die Arbeit erste Früchte trägt."
An ein Rennen ist freilich noch nicht zu denken. Der Weltcup-Auftakt in Sölden (28. Oktober) sowie die Technik-Bewerbe in Levi (11. November) und Killington (25./26. November) sind kein Thema.
So sieht Veiths Zeitplan aus
"Ich werde jetzt die Belastung Schritt für Schritt steigern. Am Donnerstag ist der nächste Schneetag geplant. Mitte Oktober möchte ich dann mit dem Stangentraining beginnen. Und wenn alles nach Plan läuft, stoße ich im November zum Team. Das Ziel ist, über die Speedbewerbe wieder einzusteigen."
Renn-Comeback in Kanada?
Die ersten steigen Anfang Dezember in Lake Louise. "Es ist aber wichtig, sich nicht nach dem Kalender zu orientieren, sondern nach meiner Gesundheit. Wenn das passt, kann es später umso schneller gehen. Wenn ich fit auf Schnee zurückkehre, bin ich sicher auch schnell wieder in Form."
Fernziel bleiben die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. "Noch bin ich nicht qualifiziert", sagt Veith, die die fragwürdige Sicherheitslage in Korea natürlich mitbekommen hat. "Müsste ich jetzt rüberfliegen, hätte ich schon ein schlechtes Gefühl. Es ist beunruhigend, was auf der Welt los ist. Ich vertraue aber unseren Verantwortlichen, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen."
Veith wünscht sich Olympia in Innsbruck
"Heute" wollte wissen, wo Veith die Spiele ausrichten würde, könnte sie es sich aussuchen. "Innsbruck wäre nicht schlecht. Oder Sotschi", schmunzelt die Head-Pilotin. In Russland gewann sie 2014 Gold im Super-G.