Sohn (22) spricht von Notwehr
Vater stirbt bei Streit – Ermittler tappen im Dunkeln
Rätselraten nach dem tödlichen Familienstreit: Der Verdächtige (22) will in Notwehr gehandelt haben. Er konnte bisher nicht einvernommen werden.
Dramatische Szenen spielten sich am Freitag gegen 3 Uhr in Obernberg (Bez. Ried im Innkreis) ab: Ein 59-jähriger Mann und sein Sohn gerieten sich zum wiederholten Mal in die Haare. Der Streit eskalierte: Der 22-Jährige soll auf seinen Vater eingestochen haben. Das Opfer flüchtete noch zu Nachbarn und erlag kurze Zeit danach im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Wie sich später herausstellte, will der Verdächtige – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – in Notwehr gehandelt haben. Als gegen 6 Uhr die Handschellen klickten, erklärte er, dass sein Vater mit einem Gewehr auf ihn geschossen habe. Für die Behörden ist der junge Mann kein Unbekannter: Er hat mehrere Vorstrafen und wurde erst vor zwei Jahren aus dem Gefängnis entlassen.
Langwierige Ermittlungen
"Das konnten wir bisher nicht verifizieren", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, Alois Ebner, gegenüber "Heute" zur angeblichen Notwehr. Feststeht nur: Es wurden zwei Schüsse abgegeben, die Waffe, mit der sich der Sohn anschließend im Haus verschanzte, hatte dann eine Ladehemmung. Ebenfalls fix: Er hätte gar nicht dort sein dürfen, da über ihn vor eineinhalb Wochen ein Betretungsverbot verhängt wurde.
Was die Ermittlungen so schwierig gestaltet: Der mutmaßliche Täter steht unter dem Einfluss von Psychopharmaka und konnte bisher nicht einvernommen werden. Seine 60-jährige Mutter, die sich zum Zeitpunkt der Messer-Attacke auch im Haus befand, konnte ebenfalls noch nicht befragt werden. Die schwer geschockte Frau befindet sich in psychiatrischer Behandlung.
Der Verdächtige befindet sich weiter in Polizeigewahrsam. Über eine mögliche Untersuchungshaft kann laut Ebner erst morgen, Samstag, entschieden werden.
Stückel-Mord – jetzt hat Polizei heiße Spur
Nach dem Stückel-Mord im Marchfeldkanal in Wien dauern die Ermittlungen weiter an. Zur Identität des Opfers soll es nun eine heiße Spur geben.
Die Fahnder landeten offenbar bei der Durchforstung der Vermisstenanzeigen im Raum Wien einen möglichen Treffer. So sollen gewisse körperliche Merkmale der Leiche mit der Beschreibung einer abgängigen Person übereinstimmen. Es wird vermutet, dass sich Täter und Opfer gekannt haben.