Vorfall in Traiskirchen
Vater nach Bad-Übergriffen: "Eine Rest-Angst bleibt"
Familienvater Patrick Seidel und seine Frau arbeiteten mit der Tochter (9) die Geschehnisse in Traiskirchen auf. Ihre Kinder gehen wieder ins Bad.
"Ich tröste meine Frau und mich immer damit, dass noch viel Schlimmeres hätte passieren können", so Familienvater Patrick Seidel (34) aus Traiskirchen (Bezirk Baden, NÖ) zwei Wochen nach den mutmaßlichen Übergriffen von zwei Afghanen (29, 30, es gilt die Unschuldsvermutung) auf insgesamt sieben Kinder im Freibad.
Am 18. Juni sei die Ehefrau (34) von Seidel mit zwei Freundinnen samt größerem Kinderanhang im Freibad gewesen, als plötzlich die Tochter (9) zur 34-Jährigen rannte: "Mama, Mama, da ist grad was Schlimmes passiert im Strudelbecken." Kurz darauf sei schon die Polizei gekommen und habe die zwei Verdächtigen in der Kabine festgenommen („Heute“ berichtete).
Kontradiktorische Einvernahme
Morgen, Dienstag, findet am Landesgericht Wr. Neustadt die kontradiktorische Einvernahme statt. Mit dabei: Opfer-Anwalt Florian Höllwarth. "Dieser Vorfall hätte jedem Kind passieren können. Wir erhoffen eine schuld- und tatangemessene Bestrafung und werden 3.000 Euro Schmerzensgeld fordern", so der renommierte Star-Verteidiger.
Freibad-Vorfall in Traiskirchen: Betroffener Vater spricht
Mit Tochter Vorfall aufgearbeitet
Im Hause Seidl versucht man nun, Normalität einkehren zu lassen. "Mit meiner Tochter haben wir den Vorfall einmal aufgearbeitet und jetzt reden wir zu Hause bewusst nicht mehr über die Übergriffe. Die Kinder gehen auch wieder ins Freibad. Aber meine Tochter fragt mich jetzt schon immer: Papa, musst Du arbeiten oder kommst Du mit ins Bad? Eine Rest-Angst bleibt", so Seidel nachdenklich.
Der zweifache Vater weiter: "Ich würde einen Österreicher genauso dafür hassen. Ich finde halt, dass Afghanistan mal ein modernes Land war und heute ist dort eine Frau nichts mehr wert", räumt der Installateur mit Vorurteilen auf.
Familienvater griff entschlossen ein
Patrick Seidel hatte bereits vor rund zehn Jahren einen Missbrauchsversuch an der Schwechat in Traiskirchen vereitelt. "Ich ging damals mit dem Hund Gassi und verscheuchte den Angreifer, verfolgte ihn die ganze Schwechat entlang. Vor Gericht war ich dann als Zeuge geladen. Die einzige Sorge von SPÖ-Bürgermeister Babler war damals, dass der Fall ja nicht zu groß aufgekocht wird, da der Beschuldigte ein Asylwerber war", behauptet der 34-Jährige.
Landesvize erkundigte sich sofort
Vom Schicksal der Familie Seidel erfuhr auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ), selbst Familienvater, und erkundigte sich sofort nach dem Befinden der Familie: "Der Schutz unserer Kinder und Frauen ist klar über die Rechte von Asylstraftätern zu stellen", so der LH-Stellvertreter.