Ukraine
USA involviert? Neuer Bericht heizt "Moskwa"-Gerüchte a
Vor dem ukrainischen Raketenangriff auf das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte soll ein US-Aufklärungsflugzeug die "Moskwa" verfolgt haben.
Bei der Versenkung des Schwarzmeerflotte-Flaggschiffes "Moskwa" soll auch ein Flugzeug der US-Marine eine wichtige Rolle gespielt haben. Wie die "Times" (Bezahlartikel) berichtet, wurde der Kreuzer von einem Aufklärungsflugzeug des Typs P-8 Poseidon aufgespürt, der die Koordinaten des Schiffes anschliessend an die ukrainische Armee weitergab.
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Beim darauffolgenden Angriff wurde die "Moskwa" von zwei in der Ukraine entwickelten und produzierten Neptun-Raketen getroffen und sank nur Stunden später. Russland führte zunächst stürmisches Wetter als Grund für den Untergang an, gab aber später zu, dass das Schiff aufgrund der Schäden durch die Raketen gesunken ist. Noch immer fehlen jegliche Angaben zu mutmasslichen Opfern.
Peilsender ausgeschaltet
Bei der erfolgreichen Durchführung des Angriffes soll der P-8 Poseidon eine Schlüsselrolle zukommen. Laut einem Bericht der "Times" startete die Maschine in Sizilien und flog zunächst mit ausgeschalteten Peilsendern, um nicht geortet zu werden. Nach dem Erreichen der rumänischen Schwarzmeerküste habe es mit der Mission, die Schwarzmeerflotte aufzuspüren, seinen Stellungsraum bezogen. Drei Stunden später tauchte die Maschine wieder auf der öffentlich einsehbaren Plattform Flightradar24 auf.
Der ukrainische Raketenangriff erfolgte wenig später von der Küste aus und traf die "Moskwa" fatal. Die US-Marine macht derzeit jedoch keine Angaben dazu, ob Informationen zu russischen Standorten mit dem ukrainischen Militär geteilt wurden. Seit Kriegsbeginn werden die russischen Truppenbewegungen von diversen Drohnen und anderen Aufklärungssystemen der Nato überwacht.
Über 160 Kilometer Reichweite
Das Aufklärungsflugzeug P-8 Poseidon wird seit 2013 von mehreren Armeen, darunter die USA, Indien und Deutschland, eingesetzt und kann Schiffe und U-Boote über Distanzen von mehr als 160 Kilometern tracken.
Als Basis für das Militärflugzeug dient die Boeing 737-800, die von diversen zivilen Airlines eingesetzt wird. Anstelle der Sitzreihen ist das Innenleben des Flugzeugs aber gefüllt mit hochmoderner Überwachungstechnologie.