NRA-Führung
US-Waffen-Lobbyisten wegen Korruption verurteilt
Das New Yorker Geschworenengericht befindet Wayne LaPierre und andere Führungskräfte für schuldig. Millionen wurden für Luxusgüter verprasst.
Ein Geschworenengericht in New York hat den früheren obersten US-Waffen-Lobbyisten Wayne LaPierre und weitere Führungskräfte des einflussreichen Waffenverbands NRA wegen finanzieller Verfehlungen und Korruption für schuldig befunden.
Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend am Freitag (Ortszeit). Nach einwöchigen Beratungen waren die Geschworenen zu dem Schluss gekommen, dass der ehemalige NRA-Vorsitzende LaPierre, Verbandsgelder für Urlaube, Luxusflüge für seine Verwandten sowie Jachttouren verwendet hatte.
Die Geschworenen befanden demnach, dass LaPierre rund 5,4 Millionen Dollar (knapp 5 Millionen Euro) der NRA vergeudet hatte. Er hat den Angaben zufolge bereits einen Teil des Geldes zurückgezahlt. Der Rest soll folgen.
NRA selbst war angeklagt
Auch der frühere Schatzmeister der Gruppe und der Leiter der Rechtsabteilung hätten ihre Pflichten gegenüber der gemeinnützigen Organisation nicht erfüllt, befand die Jury demnach. Die NRA selbst war ebenfalls angeklagt und wurde verurteilt, weil sie Beschwerden von Informanten ignoriert und dem Staat falsche Unterlagen vorgelegt hatte.
Die NRA besitzt in den USA gemeinnützigen Status und unterliegt daher besonderen Auflagen für Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als äußerst konservative Organisation mit sehr großem politischem Einfluss.
Der 74 Jahre alte LaPierre leitete die NRA seit 1991, hatte aber kurz vor Beginn des Prozesses in New York im Januar angekündigt, das Amt aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen.