Ansturm zu groß

Urlaubsparadies Amalfi will Touristen jetzt überwachen

Die Amalfiküste ist beliebter denn je und platzt aus allen Nähten. Nun soll der stetig wachsende Tourismus besser organisiert werden.

Heute Life
Urlaubsparadies Amalfi will Touristen jetzt überwachen
Amalfi ächzt unter den Touristenmassen. Neue Maßnahmen sollen das ändern.
Theocharis Charitonidis / robertharding / picturedesk.com

134 Millionen Ankünfte verzeichnete Italien laut Schätzungen des nationalen Statistikinstituts Italiens (ISTAT) 2023. Viele dieser Touristen strömen Jahr für Jahr an die Amalfiküste. Sehr zu Lasten der Einheimischen. So stieg die Zahl der Hotelbetten in der Stadt Amalfi auf 4.512 an, während die Einwohnerzahl seit 2022 von 5.530 auf 4.653 schrumpfte.

"Deshalb haben wir einen Maßnahmenkatalog erarbeitet", erklärte Bürgermeister Daniele Milano in einer Pressemitteilung. Damit soll der Tourismus für alle verträglicher organisiert werden. "Wir wollen nicht, dass es zu einer Anti-Tourismus-Stimmung kommt", so Milano. "Weder die Einheimischen noch der Tourismus sollen leiden."

Touristen sollen gezählt werden

Doch um die richtige Balance finden zu können, benötige man in erster Linie verlässliche Zahlen, damit nicht weiterhin nur "nach Gefühl" gehandelt werde. Deshalb sollen jetzt die Touristen gezählt werden. Dazu werde ein System zur Überwachung der Fußgängerströme in der Innenstadt und an Verkehrsknotenpunkten installiert, "das mithilfe von Technologie Personen und Fahrzeuge erkennen kann".

Dadurch werde man in Echtzeit zu wissen, wie viele Menschen sich zum Beispiel im historischen Zentrum aufhalten - und könne entsprechend die Zahl der Polizisten sowie Rettungskräfte anpassen.

Cassone-Pier wird zu Wasserbahnhof

Ein weiterer wichtiger Punkt im Maßnahmenkatalog ist zudem die Umwandlung des Cassone-Piers in einen echten Wasserbahnhof. Damit soll die Abfertigung der fast eine Million Passagiere, die jährlich hier ein- und aussteigen, effizienter gestaltet werden. Zudem möchte Amalfi die vielen Bushaltestellen an der Strandpromenade abschaffen. Ein System mit Zeitslots zum Aus- und Einladen von Besuchern soll die Massenankünfte entzerren.

Einwohner werden miteinbezogen

Um einen verlässlichen Eindruck zu erhalten, was den Einheimischen wichtig ist und was sie am meisten - hauptsächlich an den Tagestouristen - stört, wird unter den Anwohnern eine Umfrage in Auftrag gegeben. Hier können Einheimische ihre Vorschläge mit einbringen.

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    Laut Ruefa Reisekompass 2022 zieht es ganze 36 Prozent der Österreicher heuer nach <strong>Italien</strong>.
    Laut Ruefa Reisekompass 2022 zieht es ganze 36 Prozent der Österreicher heuer nach Italien.
    Bild: iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Amalfiküste erlebt einen massiven Touristenansturm, was zu Problemen für die Einheimischen führt
    • Um den Tourismus besser zu organisieren und eine Anti-Tourismus-Stimmung zu vermeiden, plant die Stadt Amalfi Maßnahmen wie die Überwachung der Touristenströme, die Umwandlung des Cassone-Piers in einen Wasserbahnhof und die Einführung eines Zeitslot-Systems für Busse
    red
    Akt.