Wetter
Gefahr nicht vorbei – Experten warnen vor neuen Unwette
Am Donnerstag fegte eines der verheerendsten Unwetter der jüngeren Vergangenheit über Österreich hinweg. Auch am Freitag kracht es wieder.
Am Donnerstag fegte ein schweres Unwetter über Teile Österreichs hinweg. In Kärnten wurden zwei Kinder von einem Baum erfasst und tödlich verletzt, in Niederösterreich erteilte drei Frauen einer sechsköpfigen Wandergruppe das gleiche tragische Schicksal. Im Gegensatz dazu sind Vorfälle, in denen es lediglich zu Sachschaden, wenn auch erheblichen, gekommen ist, noch als vergleichsweise glimpflich einzustufen. Etwa in jenem Fall, in dem der Sturm ein ganzes Hausdach (>> zum Video <<) weggefegt hat.
Eine Entwarnung können Wetter-Experten für den heutigen Freitag allerdings keine geben. Zwar hat sich das Lagebild der Warnkarte der Österreichischen Unwetterzentrale minimal verbessert – statt wie noch am frühen Morgen herrscht nicht in sechs, sondern "nur" in vier Bundesländern eine rote Warnstufe vor. Allerdings: Für das gesamte Bundesgebiet gilt mindestens eine Unwetter-Vorwarnung (Stufe gelb).
"Heute" fragte beim Ubimet-Experten Nikolas Zimmermann nach, worauf sich die Österreicher in den kommenden Stunden einstellen müssen.
Wo kann es heute wieder krachen/gefährlich werden?
Die Unwettergefahr verlagert sich am Freitag in die Osthälfte des Landes, besonders von Niederösterreich und Wien über das Burgenland bis in die Südoststeiermark sind in der zweiten Tageshälfte kräftige Gewitter möglich. Auch in Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich sind Gewitter möglich. Die "gute" Nachricht: die Unwettergefahr ist hier im Vergleich zu gestern aber deutlich geringer.
Was genau ist der Grund für die nächste Unwetterfront?
Ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer namens DIANA führt aus Süden feuchtwarme und energiereiche Luftmassen in die Osthälfte des Landes. Der Kern des Tiefs hat sich seit gestern vom westlichen Mittelmeer nach Italien verlagert, damit verlagert sich auch die Gewittertätigkeit tendenziell mehr in den Osten. Die größte Unwettergefahr herrscht heute von der südlichen Adria über Kroatien und Bosnien bis nach Westungarn.
Was raten Sie Betroffenen in den Sturmgebieten – was sollte man heute keinesfalls machen?
Die Wettermodelle haben mit der aktuellen Wetterlage einige Probleme. Da die Unsicherheiten erhöht sind, sollte man etwa auf längere Wanderungen verzichten und generell das Wettergeschehen mitverfolgen etwa mit aktuellen Radardaten. Aufgrund des starken Höhenwindes werden sich die Gewitter auch heute sehr schnell verlagern, entsprechend kann das Wetter in kurzer Zeit umschlagen.
Kommen Gewitter bis nach Wien?
Von Freitagnachmittag bis zum späten Abend gibt es ein Zeitfenster, in dem die Zutaten für Gewitter auch in Wien zusammenkommen. Es ist zwar nicht abgesichert, ob die Hauptstadt getroffen wird, das Potential ist aber da, so Nikolaus Zimmermann.
Wie wird das Wochenende – drohen da auch neue Gewitter? Und wie schaut der Wochen-Start aus?
Am Samstag bleibt es von Vorarlberg bis zum Wienerwald zunächst noch häufig trüb und zeitweise nass, am Nachmittag kämpft sich ab und zu die Sonne durch die Wolken. Etwas häufiger gelingt ihr dies im Süden, von Unterkärnten bis ins Südburgenland ziehen aber auch einzelne Gewitter durch. Im Donauraum und im südlichen Bergland weht lebhafter bis kräftiger West- bis Nordwestwind. Die Höchstwerte liegen zwischen 18 Grad im Waldviertel sowie in den Nordalpen, und 29 Grad ganz im Süden.
Der Sonntag beginnt an der Alpennordseite bewölkt und von Salzburg ostwärts mit etwas Regen, tagsüber lockert es zögerlich auf. Im Tagesverlauf bilden sich entlang der Nordalpen aber wieder Regenschauer und auch ganz im Osten fällt weiterhin ab und zu etwas Regen. Häufig sonnig wird es dagegen in Osttirol und Kärnten sowie im äußersten Westen. Bei lebhaftem, im Osten auch kräftigem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 20 und 29 Grad. Die neue Woche bringt im Osten weiterhin bewölktes Wetter und regional fällt auch ein wenig Regen. Die Westhälfte ist dagegen leicht wetterbegünstigt.
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