Experte rät im ORF

Unwetter-Schäden nehmen zu – das sollte jetzt jeder tun

Jahr für Jahr gibt es mittlerweile dreimal so hohe Unwetter-Schäden als durch die Jahrhundertflut 2002. Das Schlüsselwort lautet Prävention.

Newsdesk Heute
Unwetter-Schäden nehmen zu – das sollte jetzt jeder tun
Christian Eltner, Generalsekretär des Versicherungsverbandes, war in der "ZiB 2 am Sonntag" zu Gast.
Montage: ORF2, Getty Images/iStockphoto

Schlechtes Wetter und plötzlich steht man vor den Trümmern seiner Existenz. Nicht wenigen, vor allem Steirern und Kärntnern, ist das in den letzten Jahren passiert. Muren und Überflutungen zerstörten ganze Ortsteile, die Bewohner standen plötzlich vor dem Nichts, mussten sich gar glücklich wähnen, noch am Leben zu sein.

Durch den Klimawandel werden solche Extremwetterereignisse immer häufiger, die Kosten steigen rasant. Das im kollektiven Gedächtnis festsitzende Jahrhunderthochwasser 2002 habe insgesamt versicherte Schäden im Ausmaß von 300 Millionen Euro verursacht, erläutert Christian Eltner, Generalsekretär des Versicherungsverbandes, in der "ZiB 2 am Sonntag". Die letzten Jahre waren es durchschnittlich immer rund eine Milliarde Euro.

Heißt: "Es ist auf jeden Fall festzustellen, dass die Schäden dramatisch zunehmen." Vor an der Schadenshäufigkeit lasse sich das erkennen. Vor 20, 30 Jahren gab es noch singuläre Großereignisse, jetzt gibt es immer wieder eine Reihe von einzelnen, lokal beschränken Großereignissen an mehreren Orten.

Gesetzesänderung gefordert

Schäden von Sturm und Hagel werden in der Regel voll von den Versicherungen gedeckt, bei Hochwasser, Vermurungen und Starkregen gibt es aber in der Regel Deckelungen, erklärt Eltner. Diese liegen zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Bereits seit Jahren plädiere man dafür, die Rahmenbedingungen zu ändern, um auch für diese Schäden Volldeckungen anbieten zu können.

Hier brauche es eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, damit etwa alle, die eine Feuerversicherung haben, auch gegen andere Naturereignisse abgesichert sind. Glücklicherweise werde hierzulande immerhin sehr viel in Prävention investiert.

Das kann man tun

Auch der Einzelne könne etwas dazu beitragen. Mit dem Tool hora.gv.at könne für jede Adresse überprüft werden, wie stark sie Naturgefahren ausgesetzt ist. Darauf aufbauend könne man dann überlegen, was man zur Absicherung tun könne und was keinen Sinn mache.

Die Öffentliche Hand hingegen solle weiter in (bauliche) Präventionsmaßnahmen investieren. Gleichzeitig sollte man aber auch nicht vergessen, dass zusätzliche Bodenversiegelung dem Hochwasserschutz nicht unbedingt zuträglich ist. Mehr Tempo von der Bundesregierung "wäre schön", so Eltner abschließend

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Unwetterschäden nehmen zu, und Experten raten zur Prävention, da die Kosten rasant steigen
    • Sturm- und Hagelschäden werden von Versicherungen vollständig gedeckt, während bei Hochwasser und Starkregen Deckelungen gelten
    • Es wird eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen gefordert, um auch diese Schäden vollständig abzudecken
    • Die Öffentlichkeit wird ermutigt, mithilfe von Tools wie hora.gv.at die Naturgefahren für ihre Adresse zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zur Absicherung zu ergreifen
    • Die Bundesregierung wird aufgefordert, mehr Tempo bei der Prävention zu zeigen
    red
    Akt.
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