Wetter

Tornados, Großhagel – Unwetter-Warnung für Österreich

Österreich muss sich in den nächsten Tagen neben einer Hitze-Welle auch auf starke Unwetter samt Hagel einstellen. Und auch Tornados sind möglich.

André Wilding
Tornados können in Österreich nicht ausgeschlossen werden.
Tornados können in Österreich nicht ausgeschlossen werden.
Leserreporterin/ Symbolbild

Österreich liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Skandinavientief und einem mächtigen Hochdruckrücken über dem Mittelmeer. Eine Luftmassengrenze erstreckt sich dabei quer über Mitteleuropa und trennt atlantische Luftmassen über Nordwesteuropa von sehr heißen Luftmassen im Mittelmeerraum.

Der Alpenraum verbleibt dabei im Einflussbereich feuchtwarmer Luft und die Gewittergefahr bleibt vor allem im Westen und Süden des Landes groß. Erst am Donnerstag geht die Unwettergefahr mit einfließender, kühlerer Luft vorübergehend zurück. Bereits am Freitag steigt die Gefahr von kräftigen Gewittern neuerlich an.

Prognose 24H Temperaturmaximum
Prognose 24H Temperaturmaximum
UBIMET

"27 bis 33 Grad beträgt die Spanne am Dienstag in Österreich. Nur in Vorarlberg wird die 30 Grad-Marke nicht geknackt. Am heißesten wird es im Tullnerfeld, in Wien werden wir den Peak bei 31 bis 32 Grad sehen", erklärt UBIMET-Experte Steffen Dietz gegenüber "Heute".

Nächste Hitze-Welle im Anmarsch

Und ein Ende der Hitze ist auch in den kommenden Tagen nicht in Sicht. "Am Mittwoch werden im Osten nochmal bis zu 33 Grad erreicht, im Westen ist es schon weniger heiß. Es folgen drei Tage mit Höchstwerten unterhalb der 30 Grad-Marke, doch bereits ab Sonntag deuten die Wettermodelle wieder neue Hitze an", verrät der Meteorologe.

Ähnlich sieht es mit den Unwettern in Österreich aus, denn mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Unwetter-Gefahr im Land – und die bleibt weiter aufrecht. "Die Wetterlage ist gegenüber Montag zunächst unverändert. Tiefer Luftdruck befindet sich über Skandinavien, hoher Luftdruck über dem Mittelmeer, dazwischen liegt eine Luftmassengrenze knapp nördlich der Alpen", erklärt Dietz.

"Erhöhtes Unwetterpotenzial"

Und weiter: "Österreich, und hier speziell der Süden, befindet sich also nach wie vor in sehr energiereicher, schwül-heißer Luft, dazu gibt es in der Höhe einen kräftigen Westwind. Die Zutaten sind damit am Dienstag und Mittwoch weiterhin gegeben für einige Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial. Dies vor allem im Süden, also in Kärnten, der Steiermark und im Süd- und Mittelburgenland, mit Abstrichen auch in Vorarlberg, Tirol und Salzburg."

Aktuelle Unwetterwarnungen
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uwz.at

Besonders im Süden können die Gewitter jeweils in der zweiten Tageshälfte lokal Großhagel, Sturmböen und Überflutungen bringen. "Nach Norden und Osten zu ist es heute übrigens deutlich ruhiger, meist bleibt es hier einfach sonnig und trocken. Morgen kann es zwar hier auch mal ein Gewitter geben, die Unwettergefahr ist aber deutlich geringer als im Süden", sagt der Wetter-Experte weiter.

Tornado-Gefahr in Österreich

Und wie sieht es eigentlich mit Superzellen oder gar möglichen Tornados aus? "Bei den gegebenen Strömungsbedingungen sind Superzellen möglich, ja. Besonders im Süden, weniger im Westen. Diese Art von Gewitterzellen ermöglichen die Bildung von Tornados aber natürlich sind diese extrem selten und es muss für die Entstehung eines Tornados schon sehr viel zusammenkommen."

Allerdings: "Einer oder zwei Tornados sind am Dienstag oder Mittwoch ganz lokal nicht ausgeschlossen, aber vorhersagen lassen sie sich nicht.

Der Ausblick

Am Mittwoch ziehen aus der Nacht heraus noch einige Schauer und Gewitter durch, ab dem Vormittag scheint zumindest zeitweise die Sonne. Im Bergland und im Süden gehen aber in der zweiten Tageshälfte oft heftige Gewitter mit erheblicher Unwettergefahr nieder, während von Oberösterreich bis ins Nordburgenland bei lebhaftem Westwind der Sonnenschein dominiert, Einzelne Gewitter ziehen allerdings auch hier durch. Die Höchstwerte liegen zwischen 24 und 33 Grad.

Hitze-Karte für Österreich.
Hitze-Karte für Österreich.
UBIMET

Der Donnerstag beginnt gebietsweise sonnig, sowohl an der Alpennordseite als auch im äußersten Süden aber auch mit einigen Regenschauern. Tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt ins zentrale und südliche Bergland, dort gehen auch noch lokale Gewitter nieder. Diese fallen aber nicht mehr so heftig aus, am Bodensee, im Donauraum und im östlichen Flachland stellt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Bei mäßigem bis lebhaftem Westwind werden maximal noch 23 bis 30 Grad erreicht.

Am Freitag ziehen an der Alpennordseite und lokal auch ganz im Süden von Beginn an einige Regenschauer durch, im Osten scheint zunächst häufig die Sonne. Tagsüber breiten sich die Schauer auf weite Landesteile aus, vor allem im Osten und Süden gehen am Nachmittag Gewitter nieder. Nur vom Bodensee bis ins Inn- und Mühlviertel beruhigt sich das Wetter und dort wird es zunehmend sonnig. Der Wind flaut ab und mit 22 bis 28 Grad gehen die Temperaturen noch ein wenig zurück.

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