"Unvermeidbar!" Horner-Warnung an Verstappen

Lewis Hamilton feierte bei seinem britischen Heim-Grand-Prix am Sonntag einen denkwürdigen Erfolg, ist nun der erste Fahrer, der auf ein und derselben Strecke neunmal gewinnen konnte. Da flossen beim 39-Jährigen auch die Tränen. In Hamiltons Schatten fuhr Dreifach-Weltmeister Verstappen einen bärenstarken zweiten Platz ein. Und das, obwohl sein Red Bull nicht das schnellste Auto im Feld war. Der Niederländer ließ McLaren-Mann Lando Norris hinter sich, konnte so seine WM-Führung sogar auf 84 Punkte ausbauen. Das sind mehr als drei Rennsiege.

Verstappen fährt also seinem vierten WM-Titel in Folge entgegen. Auch wenn die Konkurrenz näher rückt, der RB20 nicht mehr der unangefochten schnellste Bolide im Feld ist, Verstappen seine rennfahrerischen Qualitäten auspacken muss.

Startplatz-Strafe droht

Gleichzeitig sprach Teamchef Horner eine Warnung aus. Denn obwohl in der Formel-1-Saison gerade Halbzeit ist, zwölf der 24 Rennen absolviert wurden, ist Verstappen bei der Zahl der erlaubten Motoren-Komponenten schon an der Grenze des Erlaubten angekommen.

Verstappen hat in seinem Red Bull bereits den vierten Verbrennungsmotor, Turbolader, sowie das vierte MGU-H und MGU-K verbaut, ist damit am Maximum angekommen. Genauso wie bei der Steuerelektronik und der Batterie, wo jeweils zwei Komponenten verwendet werden dürfen. Braucht der Niederländer also einen neuen Antriebsstrang, wird eine Startplatz-Strafe fällig. Und zwar zehn Plätze pro neuem Teil der Power Unit.

"Unvermeidbar"

"Das ist unvermeidbar, irgendwann im Jahr werden wir eine Startplatz-Strafe bekommen", stellte Teamchef Horner nach dem zweiten Platz von Silverstone klar. "Die Frage ist nur, wann wir uns aus strategischer Sicht dafür entscheiden werden. Wir arbeiten auch mit Honda daran", unterstrich der Brite. Es ist davon auszugehen, dass der Niederländer dann an einem Wochenende sämtliche Komponenten verbaut bekommt, dann vom letzten Startplatz, oder aus der Boxengasse, starten muss.

Dafür wird wohl ein Rennen gesucht, wo man leicht überholen und so Schadensbegrenzung betreiben kann. Etwa Spa, Monza oder womöglich Austin. Ein Podestplatz ist dann aber unter normalen Umständen so gut wie ausgeschlossen. Schon beim nächsten Rennen in Ungarn soll ein großes Update am RB20 verbaut werden.