Reisen

Unvergessliche Weihnachten auf Polnisch

Unterirdische Wanderwege, Croissants in Poznań und das jüdische Stadtviertel in Krakau - in Polen gibt es zu Weihnachten viel zu sehen und zu erleben!

Irma Basagic
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Das Wawelschloß in Krakau - eine einen Besuch wert!
Das Wawelschloß in Krakau - eine einen Besuch wert!

Weihnachten auf Polnisch. Es wird Sie bezaubern und Sie werden sich daran erinnern

Ein Besuch in einem Steinkohlebergwerk, ein Spaziergang auf unterirdischen Wanderwegen in Niederschlesien, Croissants in Poznań und das jüdische Stadtviertel in Krakau - in Polen gibt es über Weihnachten viel zu erleben. Sie werden nicht enttäuscht sein!

Nicht alle von uns verbringen die Weihnachts- und Neujahrszeit gerne zu Hause. Manche von uns packen ihre Koffer und gehen auf Reisen - in die Nähe, in die Ferne, an exotische oder ganz vertraute Orte. Jedoch diese Zeit in Polen zu verbringen? Ja, natürlich!

Krakau - Festung, Marktplatz und das jüdische Stadtviertel

Lassen Sie uns mit Krakau beginnen. Denn die Wege von Krakau und Wien (allgemeiner: Österreich und Polen) haben sich in der Geschichte schon oft gekreuzt. Österreich und Polen (das während der 123 Jahre der Teilung nicht existierte) hatten denselben Kaiser - Franz Joseph.

Obwohl die österreichische Herrschaft gewaltsam über Polen verhängt wurde, denkt Krakau gut an die Herrschaft des Kaisers zurück. Viele Anekdoten und Porträts des Kaisers sind nach Franz Joseph in Krakau hinterlassen worden.

Wenn Sie nach Krakau kommen, müssen Sie unbedingt die Festung Krakau besichtigen - eine österreichische Festung aus dem 19. Jahrhundert, die Kaiser Franz Joseph um Krakau herum errichten ließ. Sie besteht (weil sie noch existiert) aus drei Ringen. Und das bedeutet, dass die Route der Krakauer Festung durch viele Ecken der Stadt führt. Sie ist Teil der Geschichte. Einige der Gebäude sind bereits modernisiert worden, in ihnen befinden sich die gemeinnützigen Einrichtungen.

Wer noch nie in Krakau war, wird wahrscheinlich die Altstadt besuchen (Marktplatz, Tuchhallen, Marienkirche, Königsstraße, Wawelschloss). Dies sind Krakaus "Must-Sees". Aber wie wäre es, aus dem Zentrum herauszugehen? Wohin? Zum Krakauer Stadteil Kazimierz (benannt nach dem König, der den Stadtteil gegründet hat).

Kazimierz ist durchdrungen von der Geschichte zweier Kulturen - der jüdischen und der christlichen. Sie hat die einzigartige Atmosphäre einer Kleinstadt, obwohl auch hier das Neue Einzug gehalten hat - glänzend und schrill. Man muss also zuerst die erste Schicht abkratzen, um die Vergangenheit zu finden. Die Juden haben Mietshäuser, Synagogen, Straßennamen und Küche hinterlassen. Hier findet das berühmte Jüdische Kulturfestival statt. Kazimierz ist ein beliebter Ort für Bewohner, Besucher und Filmemacher.

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    Jüdisches Viertel Kazimierz in Krakau
    Jüdisches Viertel Kazimierz in Krakau

    Auf dem Rückweg zum Marktplatz sollten Sie das Krakauer Museum besuchen, um die Ausstellung der Krakauer Krippen zu sehen. Es sind außergewöhnliche Kunstwerke - kindlich-naiv, aber die handwerkliche Qualität dieser Darstellungen ist hervorragend. Die Krippen, mit denen ihre Schöpfer im 19. Jahrhundert durch Krakau spazierten und in die Bürgerhäuser (während der Weihnachtszeit) eingeladen wurden, erzählen Ihnen die Geschichte der Stadt.

    Wussten Sie, dass der Marktplatz auch einen unterirdischen Teil hat? Wenn Sie nach unten gehen, sehen Sie eine multimediale Ausstellung zur Geschichte dieses Ortes.

    Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, sollten Sie den Erfahrungsgarten (Ogród Doświadczeń) besuchen, wo Schneewittchens Stadt angekommen ist - eine sehr festliche Attraktion. Es gibt 30 Lichtinstallationen und multimediale Attraktionen. Die Märchen der Gebrüder Grimm werden hier wirklich erzählt.

    Verbringen Sie einige Zeit in den Cafés und Restaurants von Krakau und essen Sie "maczanka krakowska" oder Heringe (unbedingt mit gutem Wodka). Dort werden Sie verstehen, was "Krakau, wir haben Zeit" bedeutet.

    Katowice - altes Bergwerk, altes Stadtviertel der Bergleute

    Krakau und Katowice liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, aber es ist schwierig, die beiden Regionen - Kleinpolen und Oberschlesien - zu vergleichen. Unterschiedliche Küche, Bräuche, Landschaften. Katowice ist einen Besuch wert, übrigens auch die Nachbarstädte auf der anderen Seite der Grenze (Zabrze, Chorzów, Tychy, Rybnik).

    Zu sagen, dass Katowice und Oberschlesien für Kohle bekannt sind, ist nicht sehr aussagekräftig. Ja, die Traditionen des Bergbaus sind in Oberschlesien allgegenwärtig; die Kohle hat die Lebensweise, die Bräuche und die Landschaft geprägt. Schließlich hat man jahrzehntelang in der Erde gegraben.

    Wie wäre es mit einem Ausflug zum Bergwerk Guido in Zabrze? Vom Kattowitzer Zentrum aus sind es nur 20 Minuten bis hierher. In der Grube Guido wird keine Kohle mehr abgebaut, sie wurde 2007 für Touristen geöffnet; ihr Besuch ist ein echtes Erlebnis, vor allem für diejenigen, die noch nie unter der Erde waren.

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      Nikiszowiec in Katowice
      Nikiszowiec in Katowice

      Sie fahren mit einem Bergmann hinunter, gehen durch die alten Stollen und lernen dank Multimedia die Geschichte des oberschlesischen Bergbaus kennen. 320 Meter unter der Erde gibt es eine Kneipe, in der man einheimisches Bier trinken kann.

      Eine weitere Attraktion an der Oberfläche ist Nikiszowiec, eine historische Siedlung für Bergleute. Man sagt, dass Nikiszowiec alten englischen Städten ähnelt - es hat seine eigene Kirche, Geschäfte, Schulen. Und natürlich einen Marktplatz. In Nikiszowiec wurde eine der Abteilungen des Museums für die Geschichte von Katowice - die Abteilung für Stadtethnologie - eingerichtet.

      Neugierige Besucher können einen Blick in die Wohnung der Bergarbeiterfamilie werfen, die natürlich eingerichtet ist, aber viele originale Ausstattungselemente aufweist. Und wie verbringt man Weihnachten in Nikiszowiec? Überzeugen Sie sich selbst.

      Die Geschichte Oberschlesiens ist faszinierend, und der beste Ort, um diese Geschichte zu hören, ist das Schlesische Museum in Katowice; es ist eines der besten Museen in Polen. Empfehlenswert ist auch das Brauereimuseum „Tyskie Browarium“, in dem seit 1629 Bier gebraut wird. Hier können Sie eine Bierausstellung besichtigen (einzigartige Flaschen und Böttcherwerkzeuge aus dem 19. Jahrhundert) und eine Kostprobe vom Bier machen (fragen Sie nach Glühbier in der Weihnachtsversion).

      Wrocław und seine Umgebung - Burgen, Schlösser und Stollen

      Es gab Oberschlesien, jetzt ist es Zeit für Niederschlesien - der beste Ort für diejenigen, die nicht-offensichtliche Ziele und lokalen Charakter schätzen.

      Beginnen wir mit Wrocław, der größten Stadt in Niederschlesien. Und da die Ferien vor der Tür stehen, haben wir einen Vorschlag: Besuchen Sie Kolejkowo in Wrocław – da befindet sich ein Modell mit Miniaturen der Sehenswürdigkeiten Niederschlesiens.

      Aber das ist noch nicht alles - die Ausstellung "Stadt der Lebkuchen" wurde gerade eröffnet. Aus mehr als einer Tonne Lebkuchenteig wurden 300 Häuser, Bürgerhäuser, Burgen, Schlösser und Figuren geschaffen. Wer seine Augen bereits mit Lebkuchen und dem Modell gesättigt hat, sollte sich auf die Aussichtsterrasse begeben und das Weihnachtspanorama der Stadt bewundern - Kolejkowo befindet sich im Sky Tower, einem der größten Hochhäuser Polens.

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        Dolny Slask Kolejkowo
        Dolny Slask Kolejkowo

        Niederschlesien ist wahrscheinlich die geheimnisvollste Region Polens. Kein Wunder - jeder Hügel ist eine Burg, jedes Tal ein Palast. Willkommen auf der Europäischen Route der Burgen und Schlösser, die durch Niederschlesien führt.

        Das Schloss Kliczków erwartet Sie - mittelalterliche Geschichte, Neorenaissance-Architektur, Nähe des Dolnośląskie-Waldes und des Flusses Kwisa. Das Schloss Książ erwartet Sie - in der Weihnachts- und Neujahrszeit mit den Lichtergärten, dem Fürstenball und den Lichterfontänen. Auch das Schloss Oleśnica und die Burg Topacz heißen Sie willkommen. Wie wäre es mit einer Übernachtung auf dem Schloss? Ein Traum, der in Erfüllung geht.

        Niederschlesien ist auch ein Netz von unterirdischen Touristenrouten (die Walim-Stollen, die unterirdische Stadt Osowka in Głuszyca), Nationalparks, Naturschutzgebiete, Felslabyrinthe, die größte Anzahl von Kurorten in Polen, Skipisten.

        Einen Urlaub in Niederschlesien werden Sie nicht so schnell vergessen.

        Poznań - Hörnchen, Enigma und Bamberka

        Haben Sie schon einmal von den St. Martins-Hörnchen gehört? Dann probieren Sie sie aus. Die besten werden natürlich in Poznań hergestellt, denn von dort stammen sie - besuchen Sie also die Hauptstadt von Großpolen.

        Martinshörnchen werden traditionell zum St. Martinstag (11. November) gebacken, aber man kann sie auch im Dezember kaufen, und außerdem kann man sie im Museum der Hörnchen in Poznań selbst herstellen. Es ist ein seltsames Museum - es gibt keine Ausstellungsstücke und keine Kustoden. Es gibt nur ein Hörnchen. Bei der Herstellung des Teigs erfahren Sie etwas über die Geschichte der Stadt, die von den Zuckerbäckern erzählt wird (Achtung - sie haben einen ziemlich originellen Sinn für Humor).

        Was gibt es in Poznań zu sehen? Die Weihnachtsbeleuchtung führt Sie zu den Legenden von Poznań, denn jede Installation ist mit einem QR-Code versehen, der wird es Ihnen ermöglichen, alle Geschichten lesen zu können. Poznań liebt das Licht und kann es nutzen, um die Schönheit von Orten und Gebäuden hervorzuheben - die Bischof-Jordan-Brücke, Plätze, den Kreisverkehr, die vier Marktplätze...

        Besuchen Sie das Enigma-Chiffrierzentrum, wo Sie erfahren werden, dass die Geschichte des Enigma-Codes in Poznań begann. Sie können an einem Kurs über das Chiffrieren und Knacken von verschlüsselten Nachrichten teilnehmen - eine spannende Unterhaltung!

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          Poznań, Stary Browar, fot. Barbara Michalska
          Poznań, Stary Browar, fot. Barbara Michalska

          Ein Weihnachtsspaziergang? Natürlich auf der Dominsel Ostrów Tumski oder in Stary Browar, die das Alltägliche mit dem Ungewöhnlichen perfekt verbindet (ein Einkaufszentrum, aber auch eine Kunstgalerie).

          Und dann ist da noch die großpolnische Küche... Man braucht nicht darüber zu reden, man muss sie einfach probieren: Blindfisch (dicke Suppe aus gekochten Kartoffeln), Czernina (Suppe auf der Basis von Entenblut), Kiszczonka (auf der Basis der Flüssigkeit, die beim Kochen von Blutwurst übrig bleibt); graue Knödel, Mohnkuchen. Ein sehr, sehr leckeres Weihnachten erwartet Sie in Poznań.

          Übrigens, fragen Sie die Einwohner von Poznań nach den Bambergern, denn das ist eine Geschichte über die Vermischung völlig unterschiedlicher Kulturen! Aber zuerst sollten Sie sich die "Bamberka"-Skulptur auf dem Marktplatz von Poznań ansehen und in einem der Restaurants auf dem Marktplatz eine „Bambermahlzeit“ essen.

          Sehen wir uns in Polen?

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