11 Mio.-Villa von Putin-Freund 

Unterlagen zur Oligarchen-Villa am Fuschlsee weg

Eine Strohfrau hatte die Seevilla für den Putin-Freund gekauft. Die Grünen wollen den Kauf rückgängig machen. Problem: Der Akt zum Kauf ist weg.

David Winter
Unterlagen zur Oligarchen-Villa am Fuschlsee weg
Im November wurde bekannt, dass der Putin-Vertraute Abramowitsch eine Anwesen am Fuschlsee besitzt.
Fotos von REUTERS und www.neumayr.cc / picturedesk.com

Dass der Putin-Vertraute Roman Abramowitsch am Fuschlsee im Salzkammergut eine Seevilla, 6.600 Quadratmetern Ländereien und zwei Hektar Wald besitzt, hatte im November erhebliche Kritik ausgelöst. Der Oligarch hatte die Immobilie über eine Briefkastenfirma und eine britische Treuhänderin erworben, wie das Recherche-Projekt "Cyprus Confidential" aufdeckte.

Die Villa wechselte zwar mehrfach den Besitzer, durch geschickte Verschleierungen gehörte sie offiziell aber nie dem Putin-Freund. Die Grünen wollen den Kauf rückgängig machen. Nur blöd: Beim Land Salzburg ist der Akt zum Kauf der Oligarchenvilla plötzlich verschwunden.

Die Historie der Oligarchen-Fischervilla:

2007 kauft eine Britin das Prachtgrundstück mit 640 Metern Seezugang für Elf Millionen Euro. Käuferin ist die Ehefrau von Ex-Chelsea-Boss Eugene Tenenbaum. Der Fußballverein gehörte bis zum russischen Angriff auf die Ukraine dem Oligarchen Roman Abramowitsch. Der persönliche Koch von Abramovitsch soll beim Kauf als Berater und Vermittler aufgetreten sein. Bei ihm handelt es sich um einem Tiroler mit Wohnsitz im Burgenland. In Wahrheit dürfte Abramovitsch die Villa erworben haben. Seine Briefkastenfirma "Farleigh International Limited" zahlte laut Recherchen vom "Cyprus Confidential Project" die 11-Millionen-Rechnung. Eine Treuhandurkunde zeige, dass die Britin nur Treuhänderin für den Eigentümer der Kredit gebenden Firma war, Putin-Freund Abramowitsch. Diese Treuhandurkunde wird heuer wieder wichtig!

Das Fischerhaus mit über zwei Hektar Wald, knapp 6.600 Quadratmeter landwirtschaftlichem Grund und direktem Seezugang gehört inzwischen Anna Abramovitsch.
Das Fischerhaus mit über zwei Hektar Wald, knapp 6.600 Quadratmeter landwirtschaftlichem Grund und direktem Seezugang gehört inzwischen Anna Abramovitsch.
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2017 bekam Abramowitschs Tochter Anna das elf Millionen teure Prachtgrundstück von der britischen Eigentümerin: geschenkt! Anna Abramowitsch steht bis heute auch im Grundbuch der Fuschl-Villa. Wurde die Strohfrau nur eingesetzt, um die eigentlichen Eigentumsverhältnisse zu verschleiern? Experten gehen davon aus.

Die Grundverkehrsgesetze regeln in Österreich den Kauf von Grundstücken auf Landesebene. Die Grünen im Land vermuten, dass beim Seevilla-Deal gegen die Grundverkehrsgesetze verstoßen wurde, die für Ausländer besonders streng sind. "Alles deutet darauf hin, dass die Bestimmungen des Grundverkehrsgesetzes bewusst umgangen wurden", zweifelt der grüne Raumordnungssprecher Simon Heilig-Hofbauer. "Dass in Wirklichkeit der Russe Abramowitsch hinter dem Villenkauf gestanden ist, dürfte nach den nun vorliegenden Informationen bewusst verschleiert worden sein. Die Salzburger Behörden sind gefordert, rasch entsprechende Schritte einzuleiten, den Verkauf zu prüfen und eine Rückabwicklung einzuleiten."

2023 forderten die Grünen nach Bekanntwerden der Sevilla-Affäre die Rückabwicklung des Verkaufs des Fischerhauses am Fuschlsee. Dafür wäre aber die Treuhand-Urkunde nötig. Doch der komplette Akt zum Kauf ist verschwunden, wie der stellvertretende Grünen-Klubobmann der Grünen im Landtag Simon Heilig-Hofbauer gegenüber dem Orf erklärte.

Der Grüne glaubt hier nicht an einen Zufall. "Dass sich gerade dieser Akt zur Abramowitsch-Villa unter allen Akten des Landes verflüchtigt hat, ist schon einigermaßen erstaunlich, um nicht zu sagen mysteriös. Da braucht es dringend Aufklärung: Wo ist der hin, wo ist der geblieben“, fordert Simon Heilig-Hofbauer. Die Grünen fordern von der Landesregierung zu prüfen, wie man die Rückabwicklung auch ohne die verschwundenen Unterlagen durchführen kann. 

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    dkw
    Akt.