Warnung an alle Hauptstädte
"Unser Ziel" – Putin-Mann droht jetzt ganz Europa
Nachdem die USA angekündigt hatten, Raketen in Deutschland zu stationieren, reagiert Russland mit Gegenmaßnahmen: Kreml-Sprecher Peskow droht Europa.
Die vergangenen Tage haben außenpolitisch für viel Wirbel gesorgt. Highlight war natürlich der 75. NATO-Jubiliäumsgipfel in Washington, bei dem es – neben zahlreichen kraftvollen Statements – einige überraschende Ankündigungen gab.
US-Raketen in Deutschland
So hat das Bündnis angekündigt, künftig von Wiesbaden (Deutschland) aus Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für ukrainische Streitkräfte zu koordinieren.
Außerdem kündigten die USA an, erstmals seit dem Kalten Krieg wieder Waffensysteme in Deutschland zu stationieren. Von 2026 an sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit deutlich mehr als 2000 Kilometern Reichweite, Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen für einen besseren Schutz der NATO-Verbündeten in Europa sorgen. Die Systeme sollen bis nach Russland reichen.
"Europa ist ein Ziel"
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow antwortete am Samstag mit erneuten Drohungen gegen den Westen. Er warnte, dass Europas Hauptstädte zum Ziel russischer Raketen werden könnten. "Europa ist ein Ziel für unsere Rakete, unser Land ist ein Ziel für US-Raketen in Europa", so Peskow. "Wir haben die Kapazitäten, diese Rakete in Schach zu halten, aber die potenziellen Opfer sind die Hauptstädte dieser europäischen Länder", fügte er hinzu.
Dies sei ein weiterer Schritt "in Richtung Kalter Krieg", erklärte Peskow (Bild oben). Er warf den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien auch eine direkte Beteiligung "am Konflikt rund um die Ukraine" vor.
Brisantes US-Telefonat mit Russland
Indes kam es nach russischen Angaben vom Freitag zu einem Telefonat zwischen den russischen und den US-amerikanischen Verteidigungsministern. Andrej Beloussow und sein Amtskollege Lloyd Austin hätten demnach über eine Verringerung des Risikos einer "möglichen Eskalation" gesprochen.
Die Initiative für das Telefonat sei von Moskau ausgegangen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Dabei seien "die Frage einer Vermeidung von Sicherheitsbedrohungen und die Reduzierung der Gefahr einer möglichen Eskalation erörtert worden".