Aus Steinwand gezogen
"Unschätzbarer Wert" – Legendäres Schwert spurlos weg
Das historische Schwert Durandal, das einst im Besitz des Ritters Roland war, wurde aus Rocamadour gestohlen. Es ist ein bedeutendes Kulturgut.
"Es ist ein unschätzbarer Wert. Meines Wissens ist Durandal das einzige legendäre Schwert, das es wirklich gibt", sagt Dominique Lenfant, Bürgermeister von Rocamadour, einer Ortschaft rund 250 Kilometer östlich von Bordeaux. Er übertreibt nicht, mit dem, was er da sagt. Seit dem 22. Juni ist das mythische Schwert des Ritters Roland verschwunden. Es sei wohl gestohlen worden, vermutet die Polizei.
Laut einer Legende wurde das Schwert Durandal, so berühmt wie das Schwert Excalibur von König Artus oder das Schwert Joyeuse von Karl dem Großen, vom karolingischen Kaiser als Geschenk an Ritter Roland gegeben.
Bevor Roland während der Schlacht von Roncesvalles gegen die Sarazenen starb, versuchte er vergeblich, es auf Felsen zu zertrümmern, damit seine Feinde es nicht beschlagnahmten. Er warf die Waffe in die Luft, um sie zu retten. Auf wundersame Weise legte das Schwert dann Hunderte von Kilometern zurück und flog in die Felswand von Rocamadour – das war vor knapp 1.300 Jahren.
Doch wie konnte das unzugängliche Objekt nun verschwinden? Das 80 Zentimeter lange Schwert steckte etwa zehn Meter über dem Boden in dem Felsen fest – allerdings nur einen Meter vom Dach der Kapelle der Schwarzen Madonna entfernt. "Vielleicht sind die Diebe über den Wartungsweg der Kapelle gegangen?", mutmaßt der Stadtrat von Rocamadour. "Es ist das Wahrzeichen der Stadt, es war schon immer da", betont der Bürgermeister.
Warum wartete man aber bis jetzt, um den Diebstahl zu kommunizieren? Offenbar wollte man wegen der Wahlen in Frankreich mit dem Bekanntwerden der Nachricht warten, berichtet das französische Portal "20 Minutes".
Auf den Punkt gebracht
- Das historische Schwert Durandal, ein bedeutendes Kulturgut und einzigartiges legendäres Schwert, das einst dem Ritter Roland gehörte, wurde aus Rocamadour gestohlen
- Der Diebstahl des 80 Zentimeter langen Schwertes, das vor 1.300 Jahren in eine Felswand gesteckt wurde, wird vermutlich von der Polizei untersucht
- Der Bürgermeister von Rocamadour betont die Bedeutung des Schwertes als Wahrzeichen der Stadt und spekuliert darüber, wie die Diebe das unzugängliche Objekt gestohlen haben könnten
- Offenbar wurde der Diebstahl wegen der Wahlen in Frankreich zurückgehalten