Nach Messerangriff

Unruhen in England – Starmer beruft Krisenstab ein

Bei rechtsextremen Protesten kam es zu massiven Ausschreitungen gegen Asylbewerber und die Polizei. Nun ruft die Regierung zum Notfalltreffen.

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Unruhen in England – Starmer beruft Krisenstab ein
In mehreren englischen Städten kommt es seit Tagen zu gewalttätigen Protesten.
IMAGO/ZUMA Press Wire

Wegen der heftigen Ausschreitungen Rechtsextremer in England und Nordirland hat die britische Regierung heute eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra angesetzt. Premierminister Keir Starmer von der sozialdemokratischen Labour-Partei hatte bereits am Sonntag ein hartes Durchgreifen der Strafverfolgungsbehörden angekündigt. "Ich garantiere Ihnen, Sie werden es bereuen, an diesen Unruhen teilgenommen zu haben", sagte er bei einer Pressekonferenz an Randalierer und Scharfmacher gerichtet.

In ganz Großbritannien fanden übers Wochenende gegen 35 Aufmärsche Rechtsextremer statt. Der BBC zufolge wurden bislang mindestens 250 Menschen im Zusammenhang mit den Krawallen festgenommen. An der Cobra-Sitzung sollen neben Premierminister Starmer mehrere zuständige Kabinettsmitglieder und Vertreter der Polizei teilnehmen.

Scheiben eingeworfen und Feuer gelegt

Am Wochenende waren im Zuge der eskalierenden Ausschreitungen zwei Hotels attackiert worden, in denen Asylbewerber untergebracht sein sollen. Hunderte Randalierer hatten sich am Sonntag in Rotherham in der Grafschaft South Yorkshire vor einem Hotel versammelt, Scheiben eingeworfen und Feuer gelegt. Auch die Polizei wurde mit Wurfgeschossen attackiert. Mehrere Beamte wurden verletzt. Ähnliche Szenen spielten sich am Abend bei einem Hotel in Tamworth nahe Birmingham ab.

In den Tagen davor war es in verschiedenen englischen und nordirischen Städten zu Angriffen auf Moscheen sowie zu Zusammenstößen mit der Polizei und teilweise mit Gegendemonstranten gekommen. Das Innenministerium kündigte an, Moscheen besser vor Übergriffen zu schützen.

Fake-News über Messerstecher verbreitet

Zum Anlass nahmen die rechtsextremen Randalierer den tödlichen Angriff auf die Teilnehmer eines Taylor-Swift-Tanzkurses in Southport nahe Liverpool am vergangenen Montag, bei dem drei Kinder getötet und mehrere Menschen schwer verletzt wurden.

Im Internet waren zuvor Falschnachrichten verbreitet worden, wonach der mutmaßliche Angreifer ein Asylbewerber mit muslimischem Namen gewesen sein soll. Insbesondere der laut britischen Medien von Russland gesteuerte Kanal Channel 3 Now behauptete, der Messerstecher sei erst kürzlich als Bootsflüchtling aus Syrien eingereist. Die Organisation Tech Against Terrorism verweist laut der "Neuen Zürcher Zeitung" auf diktatorische Drittstaaten wie etwa Russland, die versuchten, westliche Demokratien auf diese Weise zu destabilisieren.

Inzwischen wurde der Name des Verdächtigen veröffentlicht. Es handelt sich um den in Großbritannien geborenen 17-jährigen Axel Rudakubana, der mutmaßlich ein Christ ist und dessen Eltern aus Ruanda stammen. Das Motiv für die Tat ist unklar.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach der Messerattacke auf junge Taylor-Swift-Fans, bei der ein 17-Jähriger drei Kinder erstach, erschütterten schwere Unruhen Großbritannien
    • Rechtsradikale griffen Asylheime und Polizeiwachen an
    • Zuvor waren gezielte Falschinformationen gestreut worden – vermutlich auch aus Russland
    • Premier Keir Starmer drohte den Randalierern mit Gefängnis und berief nun einen Krisenstab ein
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