Nahostkonflikt
UN erhebt schwere Vorwürfe: Israel blockiert Hilfsgüter
Schwere Vorwürfe gegen Israel: Laut der UN sollen israelische Behörden die Zulieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen verhindern.
Im Norden des Gazastreifens konnten in den ersten elf Tagen dieses Jahres nach Angaben des UN-Nothilfebüro OCHA nur drei von 24 geplanten humanitären Lieferungen durchgeführt werden.
"Die Fähigkeit unserer Partner, auf den umfangreichen Bedarf im nördlichen Teil des Gazastreifens zu reagieren, wird durch die wiederholte Verweigerung des Zugangs für Hilfslieferungen und das Fehlen eines koordinierten sicheren Zugangs durch die israelischen Behörden eingeschränkt", heißt es auf der Website der OCHA. Laut OCHA habe sich die Quote der Zugangsverweigerungen im Vergleich zu Dezember deutlich verschlechtert: Dort konnten noch mehr als 70 Prozent der geplanten UN-Missionen im Norden koordiniert und durchgeführt wurden.
Die israelischen Behörden hätten mehrere geplante Lieferungen zur Aufstockung des Medikamenten- und Materiallagers in der Stadt Gaza verweigert, berichtete OCHA am Freitag. Andere Konvois seien gescheitert, weil sie zu lange an den israelischen Kontrollstellen aufgehalten wurden oder vereinbarte Routen nicht befahrbar waren.
Die Krankenhäuser im Norden hätten deshalb nicht genügend Material zur Versorgung von Kranken und Verletzten, so OCHA. Andere Konvois sollten den Menschen neben Medikamenten auch Nahrungsmittel, Trinkwasser und andere lebenswichtigen Gütern liefern. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben im Norden noch 300'000 bis 400'000 Menschen. "Jeder Tag, an dem die Hilfe ausbleibt, führt zu Todesfällen und bedeutet für Hunderttausende von Menschen im nördlichen Gazastreifen Leid", teilte OCHA mit.