Umstrittenes Pestizid

Umweltschützer fechten Wiederzulassung von Glyphosat an

Sechs Organisationen gehen juristisch gegen die von der EU-Kommission beschlossene Erneuerung der Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat vor.

Heute For Future
Umweltschützer fechten Wiederzulassung von Glyphosat an
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht seit Jahren im Verdacht, krebserregend zu sein.
FrankHoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Sechs europäische NGOs fechten die Wiederzulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat an. Das europäische Pestizidaktionsnetzwerk (PAN Europe) und Partnerorganisationen wie die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 haben bei der EU-Kommission einen Antrag auf interne Überprüfung der Wiederzulassung gestellt.

Die NGOs kritisieren die Kommission für ihre Entscheidung, Glyphosat erneut für zehn Jahre zuzulassen, obwohl es eine Fülle wissenschaftlicher Beweise für dessen Toxizität für die menschliche Gesundheit und die Umwelt gebe.

Die Kommission hat nun 22 Wochen Zeit, um förmlich auf das Ersuchen zu antworten. Sollte die Kommission die Zulassung von Glyphosat nicht widerrufen, wollen die Umweltschutzorganisationen sie vor Gericht bringen.

Umweltschützer drohen mit Klage

Mitte Dezember hatte die Kommission entschieden, dass das Mittel in der EU zehn weitere Jahre verwendet werden darf. Zuvor hatten sich in einem Ausschuss weder genug Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten für noch gegen einen weiteren Einsatz ausgesprochen. Daraufhin konnte die Kommission allein entscheiden. Österreich hatte aufgrund eines Parlamentsbeschlusses bei der Ausschusssitzung im Herbst gegen eine Neuzulassung gestimmt.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sah eine Wiederzulassung in ihrer letzten Bewertung unkritisch, wie zuvor schon die Europäische Chemikalienbehörde (ECHA). Den NGOs zufolge haben beide Agenturen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht genügend Beachtung geschenkt.

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht seit Jahren im Verdacht, krebserregend zu sein. Zudem stehen Gefahren für die Umwelt im Raum.

Die Organisationen haben am Mittwochabend bei der EU-Kommission die Aufhebung der Glyphosat-Genehmigung beantragt. Anschließend wollen sie beim Gericht der EU in Luxemburg gegen die Erneuerung der Zulassung klagen.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    red
    Akt.