Glyphosatzulassung

Umweltschützer fechten EU-Entscheidung an

Die EU-Kommission will die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat um weitere zehn Jahre verlängern. NGOs wollen klagen.

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Umweltschützer fechten EU-Entscheidung an
Das Mittel wird vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt, um Felder von Unkraut freizuhalten.
FrankHoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Mehrere Umweltverbände haben eine Klage gegen die Entscheidung der EU-Kommission angekündigt, die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der Europäischen Union um zehn Jahre zu verlängern.

Sobald die Entscheidung in Kraft sei, werde dagegen Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht, erklärte der Verband Pesticide Action Network (PAN) Europe gemeinsam mit vier weiteren Umweltorganisationen.

Die Zulassungsverlängerung widerspreche den Forschungsergebnissen zahlreicher unabhängiger Wissenschaftler zu den Folgen von Glyphosat und sei ein Verstoß gegen die europäische Gesetzgebung zu Pestiziden, betonte der Chef von PAN Europe, Martin Dermine. Ein Bündnis von 80 im Kampf gegen Pestizide engagierten Organisationen, Secret Toxique, kündigte ebenfalls eine Klage vor dem EuGH an.

Glyphosat kann die Umwelt beeinträchtigen und steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. Verbraucher- und Umweltorganisationen protestieren deshalb seit Jahren gegen den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels. Weltweit ist Glyphosat der am meisten verwendete Inhaltsstoff in Pestiziden und steckt vor allem in Unkrautvernichtungsmitteln wie dem Mittel Roundup des Herstellers Bayer.

Umstrittenes Herbizid

"Hunderte wissenschaftliche Studien weisen auf die verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt hin. Glyphosat kann aquatische und terrestrische Arten schädigen, Ökosysteme und die biologische Vielfalt bedrohen, und seine Rückstände sowie sein Abbauprodukt AMPA verseuchen Wasserquellen in ganz Europa", sagte Angeliki Lysimachou, Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Politik bei PAN Europe, der APA. Glyphosat sei darum "nicht einmal gut für die Zukunft der Landwirtschaft".

Glyphosat zählt zu den weltweit am meisten eingesetzten Herbiziden und wurde vom US-Konzern Monsanto entwickelt, den der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer übernahm. Mit dem Zukauf holte sich Bayer auch eine Klagewelle wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat ins Haus. Behörden weltweit, darunter die US-Umweltbehörde EPA und die Europäische Chemikalienagentur, haben das Herbizid als nicht krebserregend eingestuft – eine Ansicht, der viele Umwelt-NGOs widersprechen.

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