Heute For Future-Award 2024

Umweltfreundliche Karte aus Zucker und Stärke

Dank ihrer Vielseitigkeit und Umweltfreundlichkeit ist die Zuckerkarte eine attraktive Option für Unternehmen, die nachhaltige Lösungen suchen.

Irma Basagic
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Umweltfreundliche Karte aus Zucker und Stärke
NaKu-Zuckerkarte aus nachwachsenden Rohstoffen
Foto: zVg

NAME DES PROJEKTS: Die Zuckerkarte: Nachhaltige Alternative zu PVC-Karten
PROJEKTTRÄGER: NaKu e.U.
KATEGORIE: Unternehmen
THEMENBEREICH: Land- und Forstwirtschaft
TEILNEHMERZAHL: 3
PROJEKTSTART: 2021
WIRKUNGSFELD: In- und Ausland
INSTITUTIONALISIERT ALS: Unternehmen
REGION: Bundesland Niederösterreich

Heute For Future-Award im Gespräch mit Johann Zimmermann

Beschreibung des Projekts "Die Zuckerkarte: Nachhaltige Alternative zu PVC-Karten"

Konventionelle Karten bestehen überwiegend aus Polyvinylchlorid (PVC), einem Material, das erhebliche ökologische Probleme verursacht. In Österreich werden jährlich etwa 70 Millionen Karten produziert, was einem Verbrauch von rund 350.000 kg PVC entspricht.

Diese Karten haben häufig eine kurze Lebensdauer und werden oft im Restmüll entsorgt, was zur Akkumulation von nicht biologisch abbaubarem Kunststoff in der Umwelt führt. Die Herstellung von PVC-Karten erfordert den Einsatz fossiler Brennstoffe und setzt schädliche Chemikalien frei, die sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen können.

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    NaKu, die Zuckerkarte: Die umweltfreundliche Karte aus Biokunststoff auf Basis von Zucker und Stärke
    NaKu, die Zuckerkarte: Die umweltfreundliche Karte aus Biokunststoff auf Basis von Zucker und Stärke
    Foto: zVg

    Für umweltbewusste Unternehmen stellt die Zuckerkarte eine nachhaltige Alternative dar. Diese Karten werden aus schnell nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen wie Zucker und Stärke hergestellt und reduzieren den CO2-Ausstoß der Produktion um 40 % im Vergleich zu PVC-Karten. Bei Verwendung von PLA als Rohstoff kann die CO2-Einsparung sogar 75 % betragen.

    Diese innovativen Karten sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch biologisch abbaubar, was bedeutet, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer keinen schädlichen Abfall hinterlassen. Darüber hinaus tragen sie zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei und fördern die Nutzung erneuerbarer Ressourcen.

    Die Zuckerkarte besteht aus Zucker und Stärke und enthält bereits 15 % recycelten Biokunststoff. Das Material ist nach DIN 13432 kompostierbar, wobei die Kompostierbarkeit der gesamten Karte von der eingebauten Antennentechnik und den verwendeten Druckfarben abhängt. Die Verwendung von recyceltem Biokunststoff trägt zusätzlich zur Verringerung des Abfallaufkommens bei und fördert die Kreislaufwirtschaft.

    Ein Recyclingprojekt für die Zuckerkarte ist in Arbeit. Für das Recycling wird eine Mindestmenge von etwa 1 Tonne Material benötigt, was rund 240.000 Karten entspricht. Auch andere Produkte aus Biokunststoff können dem Recycling zugeführt werden. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Lebensdauer der Zuckerkarte und ähnlicher Produkte zu verlängern, indem sie nach Gebrauch wiederverwertet werden. Durch das Sammeln und Recyceln von Biokunststoffprodukten wird nicht nur der Abfall reduziert, sondern auch wertvolle Ressourcen geschont.

    Die Zuckerkarte eignet sich für zahlreiche Anwendungen, darunter Kreditkarten, Bankkarten, Liftkarten, Skipässe, Hotelkarten, Mitarbeiterausweise, Tankkarten, Kundenkarten, Gutscheinkarten und vieles mehr. Sie ist sowohl als bedruckte Karte als auch als Blankokarte erhältlich.

    Die Zuckerkarte wird in Österreich hergestellt und trägt dazu bei, die Plastikmüllflut zu reduzieren. Sie verursacht beim Verrotten kein persistentes Mikroplastik, das laut Studien wöchentlich 5 Gramm Mikroplastik in unseren Körper gelangen lässt – das entspricht genau dem Gewicht einer Plastikkarte.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Um unsere praktische Arbeit zu erleichtern, sollten mehrere Maßnahmen ergriffen werden: Die Verwendung nachhaltiger Materialien und Entwicklung ist zumindest anfangs immer mit Mehrkosten verbunden. Ohne gesetzliche Vorschreibung kommen sie kaum zur Anwendung.

    Für bestehende Systeme mit zu gering ausgeprägtem Zukunftsszenarien bedeuten neue Materialien Aufwand, der besser verhindert, als akzeptiert wird. Recyclingbetriebe versuchen, Biopolymere zu verhindern. Aber auch die Recyclinggesetzgebung hat nur an bestehende Systeme und nicht an bessere gedacht.

    Unternehmen und Verbraucher sollten über die Vorteile und die richtige Entsorgung der Zuckerkarte informiert werden, um die Akzeptanz und das Bewusstsein für nachhaltige Alternativen zu erhöhen.

    Investitionen in die Forschung zur Verbesserung der Haltbarkeit und Kompostierbarkeit von Biokunststoffen könnten die Qualität und Lebensdauer der Zuckerkarte weiter steigern. Aktiv werden sollten dabei die Regierung, Recyclingunternehmen, Forschungseinrichtungen und die Unternehmen selbst, die diese nachhaltigen Lösungen einsetzen möchten.

    Schlussendlich müssen neue, zukunftsweisende Innovationen möglichst vielen Leuten bekannt sein. Sonst werden diese auch nicht nachgefragt.

    Was zeichnet Ihr Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Unser Projekt zeichnet sich durch die Verwendung von nachhaltigen Materialien wie Zucker und Stärke aus, die den CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren. Die Zuckerkarte ist biologisch abbaubar und kompostierbar, was sie umweltfreundlicher macht als herkömmliche PVC-Karten. Zudem bieten wir Recyclingmöglichkeiten und eine breite Anwendungsvielfalt, was unsere Lösung besonders innovativ und nachhaltig macht.

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