Die Integrations-No-Goes

Umfrage: Sorge um kulturelle Identität in Österreich

In einer Umfrage gaben die Österreicher nun an, was für eine gelungene Integration besonders wichtig und was ein "No-Go" ist.

Lukas Leitner
Umfrage: Sorge um kulturelle Identität in Österreich
In einer Umfrage zeigen Österreicher nun auf, was für eine gelungene Integration wichtig ist.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Migration, Asyl und Integration sind in der innerpolitischen Debatte ein Dauerbrenner. Quer durch die Parteien gibt es dabei eine unterschiedliche Auffassung, was unter gelungener Integration verstanden wird, ein Fixpunkt bei allen ist aber die Beherrschung der deutschen Sprache.

Ungefragt blieb dabei zumeist aber die Bevölkerung. Eine neue Umfrage von Peter Hajek und Rudolf Bretschneider für den ÖIF klärt nun aber auf. Die Daten zeigen dabei, dass 70 Prozent der Bevölkerung Sorge um die kulturelle Identität für berechtigt halten.

Das ist den Österreichern besonders wichtig

Das wichtigste Gebot für die Österreicher ist dabei, dass die Lebensqualität erhalten bleibt. Ganze 81 Prozent vertreten diese Meinung.

Dass Migranten die österreichischen Gesetze und Regeln anerkennen sollen, stimmen 78 Prozent zu, außerdem muss für eine gelungene Integration ein respektvoller Umgang und Sicherheit gegeben sein (78 Prozent).

Weiters darf auch die persönliche Freiheit der Einheimischen nicht eingeschränkt werden, das ist für 76 Prozent der Umfrageteilnehmer wichtig. Ebenso sind auch gute Deutschkenntnisse eine hohe Priorität für gelungene Integration (70 Prozent). Für zwei Drittel der Befragten ist es zudem von großer Bedeutung, dass die geltenden Werte und Umgangsformen übernommen werden.

"Integrations-No-Goes"

Dabei gibt es auch einige "Integrations-No-Goes" für die österreichischen Bürger. So empfinden es etwa 86 Prozent der Umfrageteilnehmer als inakzeptabel, wenn Gespräche mit Ärzten oder Lehrern aufgrund des Geschlechts abgelehnt werden. Außerdem ist es für 85 Prozent der Befragten nicht erträglich, wenn sich nicht an die Hausordnung gehalten wird.

Auch, dass andere Volksgruppen beschimpft oder Symbole wie Flaggen missbraucht oder zerstört werden, ist für 81 Prozent inakzeptabel, ebenso wie unhöfliches oder grobes Verhalten (81 Prozent). Weiters verurteilen 72 Prozent das Verschmutzen von Straßen und Umwelt und über zwei Drittel (67 Prozent) das Missachten von Regeln in öffentlichen Einrichtungen wie Spitälern.

Hohe Sympathie für "Heimat"-Begriff

Trotz der Sorgen überwiegt in der Bevölkerung eine starke emotionale Bindung an Österreich. Der Begriff "Heimat" erfreut sich bei den Befragten einer ausgeprägten Sympathie und wird überwiegend positiv konnotiert.

"Heimat" wird dabei bei 56 Prozent der Befragten als "Österreich" verortet. Aber auch der Heimatort oder die Heimatregion (42 Prozent), sowie auch die unmittelbare Umgebung von Haus, Wohnung, Hof und Garten (37 Prozent) wird als Heimat empfunden. Zudem geben 81 Prozent der befragten Personen an, stolz darauf zu sein, Österreicher zu sein.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Umfrage des ÖIF zeigt, dass 70 Prozent der Österreicher sich um die kulturelle Identität sorgen und die Beherrschung der deutschen Sprache sowie die Anerkennung österreichischer Gesetze und Regeln als essenziell für gelungene Integration ansehen
    • Zudem werden respektvoller Umgang, Sicherheit und die Sicherung der Lebensqualität als wichtig erachtet, während Verhaltensweisen wie das Ablehnen von Gesprächen aufgrund des Geschlechts oder das Missachten von Hausordnungen als inakzeptabel gelten
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