Kampf ums Weiße Haus
Umfrage-Knall: Kamala Harris erstmals vor Donald Trump
Erstmals überholt Harris Trump bei der wichtigen "New York Times Poll". Laut der Umfrage steht die Demokratin für Wandel, Trump als starker Anführer.
Brisante Erhebung rund einen Monat vor der US-Wahl! Eine neue Umfrage der "New York Times" zeigt Kamala Harris zum ersten Mal seit ihrem Eintritt ins Präsidentschaftsrennen in der Führung. Mit 49 Prozent zu 46 Prozent ist das Rennen aber immer noch überaus eng.
Die Umfrage wurde vom 29. September bis zum 6. Oktober unter 3385 wahrscheinlichen Wählern durchgeführt. Sie zeigt auch vertiefter auf, welche Gefühle die potenziellen Wähler gegenüber den Kandidaten haben, und wie sich diese über die Zeit verändert haben.
Harris steht für Veränderung
In der letzten Umfrage, kurz nach der ersten und vermutlich einzigen Debatte der beiden Kandidaten, standen die beiden gleichauf bei 47 Prozent. Seither gewann Kamala Harris bei mehreren Themen offenbar an Boden.
Die Frage, ob der Kandidat oder die Kandidatin einen Wandel erbringen kann, wird als entscheidender Faktor bei der Wahl gesehen. Viele Wähler glauben nämlich, die USA würden sich in die falsche Richtung bewegen. Wandel ist eines der grössten Argumente Trumps, der sich als Gegenkultur zur Politik in Washington inszeniert. Gleichzeitig versucht er im Wahlkampf Harris mit Bidens Arbeit zu assoziieren.
Die Times/Siena-Umfrage ergab jedoch, dass die Wähler Harris mit 46 Prozent zu 44 Prozent nun als die Kandidatin des Wandels in dieser Wahl identifizieren. Gerade Wähler, die nicht weiß sind, sehen Harris mit großem Abstand (61 zu 29 Prozent) als die Kandidatin, die einen Wandel bringen wird. Bei jungen Wählern sind es 58 Prozent, die einen größeren Wandel unter Harris erwarten, als unter Trump.
Harris wird zudem mit großem Abstand als ehrlicher und vertrauenswürdiger angesehen als Trump und angesichts der vorherrschenden wirtschaftlichen Sorgen wurde Harris mit 48 zu 43 Prozent als wahrscheinlicher eingeschätzt, "Menschen wie Ihnen zu helfen".
Trump als starker Anführer und Wirtschaftskenner
Trump wird weiterhin als die stärkere Führungspersönlichkeit angesehen. Dies könnte ihm gerade angesichts der internationalen Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten einen Vorteil verschaffen. Allerdings ist seine Führung in der Umfrage auch da nur knapp.
Die Wirtschaftsfrage ist wohl die wichtigste in den Wahlen. 75 Prozent der Befragten gaben an, die Wirtschaft sei in einem mittelmässigen oder schlechten Zustand. Dies hat sich seit der letzten Umfrage nicht verändert. Trump wird eher zugetraut, die Wirtschaft richtig zu managen, als seiner Kontrahentin. Allerdings hat Harris auch in dieser Frage zugelegt. Heute hat Trump einen Vorsprung von zwei Prozentpunkten (48 zu 46 Prozent). Im September waren es noch 5 Punkte.
Letztlich hat Trump einen großen Vorsprung bei männlichen Wählern. In dieser Demografie führt er mit 11 Punkten. Harris versucht aber auch da ihn anzugreifen. Diese Woche startet eine Kampagne der Pornoindustrie gegen das mit Trump assoziierte "Project 2025", das die Industrie verbieten will. Die Initianten der Kampagne hoffen somit junge Männer von Trump abbringen zu können.
Auf den Punkt gebracht
- In einer neuen Umfrage der "New York Times" führt Kamala Harris erstmals das Präsidentschaftsrennen an, wobei sie als Bringerin des Wandels wahrgenommen wird, während Trump mehr Vertrauen in Wirtschaftsfragen genießt
- Das Rennen bleibt mit 49 zu 46 Prozent äußerst knapp, und die Umfrage zeigt, dass Harris insbesondere bei nicht-weißen und jungen Wählern als die Kandidatin des Wandels gilt, während Trump als starke Führungspersönlichkeit und Wirtschaftskenner angesehen wird