Niederösterreich
Umbenennung von Fliegerhorst für FPÖ eine "Schweinerei"
Scharfe Kritik übt Andreas Bors von der FPÖ, der ein neuer Akt vorliegt: "Die neue Namensgebung nach Figl ist demnach ein reiner ÖVP-Willkürakt."
FP-Landtagsabgeordneter und FPÖ Niederösterreich-Landesparteisekretär Andreas Bors sowie FP-Nationalrat und FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger üben scharfe Kritik an der Umbenennung des Fliegerhorsts Brumowski in Langenlebarn bei Tulln.
"Ein der FPÖ zugespielter Akt aus dem Verteidigungsministerium beweist, dass ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner bei der umstrittenen Umbenennung des Fliegerhorsts Brumowski an allen Empfehlungen vorbei agiert hat", kritisiert Andreas Bors. "Die neue Namensgebung nach Leopold Figl ist demnach ein reiner ÖVP-Willkürakt und eine Beschämung der eigens dafür eingesetzten Kommission", so Bors.
"Akt beweist das genaue Gegenteil"
So habe Tanner laut FPÖ "mehrmals erzählt, dass sie nur den Empfehlungen der militärischen Denkmalkommission gefolgt sei", heißt es in einer Aussendung. "Der Akt aus dem Verteidigungsministerium beweist jedoch das genaue Gegenteil", so auch FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger. Darin stehe wörtlich: "Nach ausführlicher Diskussion wird Leopold Figl, dessen herausragende Verdienste um die 2. Republik außer Frage stehen, als nicht direkt mit dem ÖBH zu verknüpfende Person interpretiert." Trotzdem habe sich Tanner dafür entschieden den Fliegerhorst nach Figl zu benennen, obwohl die Kommission die Namen Pabisch, Tauschitz, Bernegger oder Fliegerhorst Langenlebarn vorgeschlagen habe, so Reifenberger.
"Ebenfalls nicht ganz sauber habe auch Tullns ÖVP-Bürgermeister Eisenschenk agiert, der im Vorfeld der Umbenennung mehrmals betont habe sich nicht einmischen zu wollen und der Sache neutral gegenüberzustehen". Im Akt des BMLV stehe jedoch wörtlich: "Die Bürgermeister von Tulln (Anm. und weiterer Gemeinden)…schlagen Leopold Figl vor." "Als sehr neutral kann man das nicht bezeichnen", kommentierte Bors.
FPÖ: ÖVP wollte Bericht geheim halten
Angesichts dieser "ÖVP-Schweinerei" bei der Namensgebung wundere es auch nicht, dass Tanner eine diesbezügliche parlamentarische Anfrage der FPÖ mehr als flapsig beantwortet habe, kritisierte Reifenberger. Es wundere ebenfalls nicht, dass Tanner genau jenen Bericht, der der FPÖ zugespielt worden sei, geheim halten wolle, so Reifenberger.
Seit 1967 war der Militärflugplatz mit Kaserne nach Godwin Brumowski benannt. Er war Jagdpilot im Ersten Weltkrieg und flog bei den Februarkämpfen 1934 den Kampfeinsatz gegen den Wiener Goethehof.
Kritik der SPÖ
"Nicht nur Mensch, Tier und Natur, auch die FPÖ leidet unter den hohen Temperaturen. Statt sich gegen Klimawandel zu engagieren, äußert sich die Dehydrierung der freiheitlichen Partei in Form von Aussendungen. Während sich ein freiheitlicher Landtagsabgeordneter sorgt, weil ein Fliegerhorst nicht mehr nach einem Soldaten benannt ist, der einen Kampfeinsatz gegen ein Wiener Wohnhaus, also gegen die eigene Bevölkerung, geflogen ist, was so ziemlich das geringste Problem der Niederösterreicher ist, fragt sich der FPÖ-Landes-Chef Landbauer, wann er endlich mit Tempo 150 rasen darf?", sieht SPÖ-Landtasabgeordneter Rene Pfister "eine bedenkliche Entwicklung", zumal die kommenden Tage keine Abkühlung in Sicht sei.
Fliegerhorst in Langenlebarn
Auf den Punkt gebracht
- Die Umbenennung des Fliegerhorsts Brumowski in Langenlebarn bei Tulln stößt bei der FPÖ auf scharfe Kritik, da ein Akt aus dem Verteidigungsministerium beweist, dass die ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner bei der Umbenennung entgegen den Empfehlungen gehandelt hat
- Die Entscheidung, den Fliegerhorst nach Leopold Figl zu benennen, wird als ÖVP-Willkürakt und Beschämung der eigens dafür eingesetzten Kommission betrachtet
- Auch der Tullner ÖVP-Bürgermeister Eisenschenk wird kritisiert, da er sich neutral verhalten haben soll, jedoch im Akt des BMLV die Benennung von Leopold Figl vorgeschlagen hat