Was du dagegen tun kannst

Um diese Uhrzeit schlägt das Nachmittagstief zu

Das berühmte Nachmittagstief ist kein Mythos, sondern Tatsache. Ursachen gibt es verschiedene, aber die Uhrzeit, zu der es auftritt, ist immer gleich.

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Um diese Uhrzeit schlägt das Nachmittagstief zu
Genug geschlafen und trotzdem sind die Augenlider schwer wie Blei? Dann hat dich das Nachmittagstief voll erwischt.
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Menschen, die im Büro arbeiten, ist es vielleicht schon am eigenen Leib aufgefallen: Man hat ausreichend geschlafen und trotzdem würden man jeden Tag um die gleiche Uhrzeit am liebsten den Kopf auf den Tisch legen und einen Powernap einlegen. Dann handelt es sich um das berühmte Nachmittagstief. Eine körperliche Erscheinung, die ganz normal ist und wofür es verschiedene Ursachen gibt. Eine britische Umfrage unter 2.000 Erwachsenen hat ergeben, dass es typischerweise 14:36 Uhr ist, wenn das Down zuschlägt.

Hier schlägt das Tief zu

Für 45 Prozent der Befragten war Schlafmangel die Hauptursache für ein Energietief, gefolgt von zu wenig Wasser trinken (25 Prozent), mangelnder Bewegung (22 Prozent) und falscher Ernährung (21 Prozent). 19 Prozent jedoch gaben an, dass sie eine langweilige Tätigkeit zu erledigen hätten, und 12 Prozent leiden unter einem Leistungseinbruch, wenn sie in einer Besprechung sitzen, die zu lange dauert.

Außerdem zeigte sich, dass sich der durchschnittliche Erwachsene dreimal am Tag über Müdigkeit beschwert und 39 Prozent zugeben, dass ihr Energiemangel häufig ein Gesprächsthema mit Freunden ist. Ein Viertel der befragten Personen bereitete das Energietief solche Sorgen, dass sie einen Arzt aufsuchten.

Das tun die Befragten gegen das Tief

Um dem Down entgegenzuwirken, greifen 37 Prozent auf Kaffee zurück und der gleiche Prozentsatz versucht es mit einem Spaziergang im Freien. 3 von 10 essen zuckerhaltige Snacks, 26 Prozent spritzen sich Wasser ins Gesicht und 12 Prozent machen laute Musik an.

Um ihr Energieniveau zu steigern und einem Energietief vorzubeugen, haben 38 Prozent versucht, ihren Schlafrhythmus zu verbessern, und 36 Prozent haben mehr Sport getrieben. Andere haben ihre Ernährung umgestellt (30 Prozent), Nahrungsergänzungsmittel eingenommen (30 Prozent) oder im Tagesverlauf mehr Pausen gemacht (26 Prozent).

Ursachen für das gefürchtete Nachmittagstief

Zum einen haben wir um 14:30 Uhr rund die Hälfte des Tages bereits arbeitsam hinter uns gebracht und unser Gehirn gefordert. Und weil auch geistige Arbeit müde macht, verlangt das Hirn nach einer Pause. Zum anderen liegt zu diesem Zeitpunkt das Mittagessen in der Regel bereits hinter uns. Je nachdem, was wir essen, kostet den Körper mehr oder weniger Energie, um es zu verdauen.

Laut dem amerikanischen Psychologen und Schlafexperten, Michael J. Breus, schüttet unser Körper zwischen 14 und 15 Uhr eine kleine Menge des Schlafhormons Melatonin aus, was uns müde macht. Diese Müdigkeit kann durch Gewohnheiten verstärkt oder abgeschwächt werden. Wer etwa stundenlang nur monoton vorm Bildschirm sitzt, wird härter von der Müdigkeit gepackt als jemand, der sich bewegt.

Diese Lebensmittel rauben dir den Schlaf

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    Ein wenig Schokolade schadet nicht. Vergreife dich allerdings nicht an der Zartbitterschokolade. Süßigkeiten hindern dich nämlich am Einschlafen und der Koffeingehalt kommt höchst ungelegen vor dem Zubettgehen.
    Ein wenig Schokolade schadet nicht. Vergreife dich allerdings nicht an der Zartbitterschokolade. Süßigkeiten hindern dich nämlich am Einschlafen und der Koffeingehalt kommt höchst ungelegen vor dem Zubettgehen.
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    Das kannst du tun

    Es gibt eine Reihe an Tipps, um das Tief zu überwinden:

    • Auf gute Beleuchtung achten: Schwaches Licht am Arbeitsplatz kann das Gehirn dazu veranlassen, mehr vom Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Ausreichend Licht stoppt oder stoppt diese Produktion.
    • Kaugummi kauen: Eine Studie in Nutritional Neuroscience hat ergeben, dass Kaugummikauen die Aufmerksamkeit verbessert, das Glücksgefühl steigert und die Reaktionszeit im Vergleich zu Teilnehmern verbessert, die keinen Kaugummi kauten.
    • Süße Tiervideos schauen: Laut einer Studie der Universität Hiroshima kann das Betrachten süßer Bilder bei der Arbeit die Stimmung verbessern und die Produktivität steigern.
    • Musik hören: Die richtige Musik kann dich in Schwung bringen und so Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Konzentration und Stimmung verbessern. Instrumentalmusik eignet sich sehr gut, weil man dann beim Arbeiten nicht an die Texte denkt.
    • Raus in die Sonne: Licht ist Medizin, und ein wenig Sonnenlicht kann die Stimmung aufhellen und die Energie steigern. Selbst wenn du tagsüber nicht viel Zeit oder Gelegenheit hast, etwas Sonne zu tanken, können ein paar Minuten einen großen Unterschied fürs Energieniveau ausmachen. Wenn möglich in der Mittagspause raus aus dem Büro.
    • Kaffee: Kaffee scheint bei Müdigkeit zwar eine einfache Lösung zu sein, kann sich aber auch gegenteilig auswirken. Denn wer leichtfertig zum Koffein greift und das zu oft, kann damit Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Angstzustände verursachen. Gegen moderaten Kaffeekonsum ist nichts einzuwenden.
    • Achtung beim Mittagessen: Da das Nachmittagstief nach dem Mittagessen einsetzt, ist die Wahl der Mahlzeit hier entscheidend. Vor allem mit Kohlehydraten sollte man sparsam umgehen.
    • Genug trinken: Schon eine leichte Dehydrierung kann dazu führen, dass du dich müde, träge und nervös fühlst.
    • Aufstehen und bewegen: Zu langes Sitzen macht deinen Körper nicht nur schläfrig, sondern ein sitzender Lebensstil kann auch zu Gewichtszunahme, Depressionen, Angstzuständen, hohem Cholesterinspiegel und sogar Herzerkrankungen führen. Deshalb regelmäßig aufstehen und bewegen - am besten jede Stunde. Eine Studie der University of Georgia hat ergeben, dass leichtes Training die Müdigkeit bei Arbeitnehmern um erstaunliche 65 % reduziert.

    Auf den Punkt gebracht

    • Das berühmte Nachmittagstief, das typischerweise um 14:36 Uhr auftritt, ist eine weit verbreitete Erscheinung, die durch Faktoren wie Schlafmangel, Dehydration, mangelnde Bewegung und falsche Ernährung verursacht wird
    • Um dem Energietief entgegenzuwirken, greifen viele Menschen zu Kaffee, Spaziergängen, zuckerhaltigen Snacks oder versuchen, ihren Schlafrhythmus zu verbessern und mehr Sport zu treiben
    red
    Akt.