Rad-Legende
Ullrich denkt nach Doping-Beichte an ein Comeback
Jan Ullrich legte eine späte Doping-Beichte ab. Nun hofft der 49-Jährige, wieder im Radsport unterzukommen.
"Ich habe gedopt. Ich habe mich schuldig gemacht, ich fühle mich auch schuldig." Jan Ullrich gestand am Mittwoch erstmals explizit, in seiner Rad-Karriere zu unsauberen Mitteln gegriffen zu haben. Der deutsche Tour-de-France-Champion von 1997 zeigt Reue. "Ich kann dazu sagen, aus reinem Herzen, ich wollte wirklich niemanden betrügen."
Warum der 2006 unfreiwillig zurückgetretene Olympiasieger sein Schweigen erst jetzt bricht, begründet er simpel: "Ich hatte die Eier nicht. Es tut total gut, es auszusprechen."
Der 49-Jährige, der auch privat einige Turbulenzen erlebt hat, hofft, sein Leben nun neu sortieren zu können. Sogar ein Comeback im Rad-Zirkus schwebt ihm vor - freilich nicht als Fahrer. "Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich die Chance wahrnehmen, weil auf diesem Gebiet bin ich irgendwo auch Meister."
Ullrich weiter: "Ich liebe diesen Sport einfach und er wird mich mein ganzes Leben lang prägen. Meine zwei jüngsten Söhne fahren auch mittlerweile Rennen. Wenn ich da wieder irgendwo Fuß fassen könnte, würde ich meine Erfahrung nach so vielen Jahren gerne zurückgeben."
Darüber, ob das späte Doping-Geständnis einer möglichen Rückkehr in den Profiradsport im Wege stehen könnte, wollte Ullrich nicht spekulieren. "Das müssen andere entscheiden. Aber das ist jetzt weit über eine Generation zurück. Jeder weiß, dass damals der Sport ein Problem hatte und nicht nur die einzelnen Fahrer. Vielleicht sollte man da mal einen Schlussstrich drunter ziehen."