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Ukraine: Mindestens 2 Tote bei Explosion in Charkiw
Bei einer Explosion in der Stadt Charkiw sind am Sonntag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche verletzt worden. Zu dieser Zeit hat ein Gedenkmarsch stattgefunden. In Charkiw genauso wie in Kiew und anderen Städten der Ukraine wird der Maidan-Proteste vor einem Jahr gedacht, sie hatten zum Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt.
Die Detonation hat sich während einer Gedenkveranstaltung für Soldaten ereignet, die gegen prorussische Separatisten gekämpft haben. Der Sprengsatz ist aus einem fahrenden Auto in die Menschenmenge geworfen worden. Die Leichen sind mit ukrainischen Fahnen zugedeckt worden. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag.
Spezialeinheiten haben Verdächtige festgenommen und zahlreiche Waffen, darunter einen Granatwerfer, sichergestellt. Bei der Bombe soll es sich um einen selbst gebauten Sprengsatz gehandelt haben. Charkiw liegt in dem Gebiet unter Kontrolle der ukrainischen Armee.
"Marsch der Würde"
In der Hauptstadt Kiew hat man einen "Marsch der Würde" abgehalten - in Erinnerung an die Opfer der prowestlichen Massenproteste vor einem Jahr. Petro Poroschenko hatte mehrere Staatschefs anderer Länder eingeladen, unter ihnen Deutschlands Bundespräsident Joachim Gauck. Bundespräsident Heinz Fischer hat nicht teilgenommen.
Der Maidan (Unabhängigkeitsplatz) war der zentrale Ort für die Treffen der Aktivisten. Über 100 Menschen haben damals den Tod gefunden. Viele Teilnehmer schwenkten die ukrainische Nationalflagge, einige trugen Plakate mit der Aufschrift "Wir sind Europa" oder "Ruhm den Helden".
Abzug der schweren Waffen
Am Weg Richtung Frieden könnten die Konfliktparteien einen Schritt weitergekommen sein. Rebellen und Regierung haben sich schriftlich auf den Abzug schwerer Waffen geeinigt. Der Abzug ist Teil des Friedensabkommens von Minsk. Davor sind 200 Gefangene ausgetauscht worden.