Trotz strenger Bewachung
Ukraine-Drohne versenkt russisches Kriegsschiff
Im Kampf gegen die russische Marine soll die Ukraine ein Kriegsschiff versenkt haben - obwohl sich dieses in einer "streng bewachten" Lagune befand.
Die Ukraine soll in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Marine einen weiteren Erfolg erzielt haben. Am Donnerstag hat der ukrainische Militärgeheimdienst Videoaufnahmen aus der Nacht veröffentlicht. Diese zeigen den Angriff dreier schwimmender Kamikaze-Drohnen auf das russische Kriegsschiff "Ivanovets".
Video zeigt Riesen-Explosion
Auf dem Video ist zu sehen, wie nacheinander mehrere mit Sprengstoff beladene Seedrohnen auf das russische Kriegsschiff zusteuern und explodieren. Das Schiff habe Schlagseite bekommen und sei nach einer riesigen Explosion letztendlich gesunken. Der Angriff sei an der Westküste der Halbinsel Krim, die 2014 von Russland annektiert wurde, erfolgt.
Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich nach russischen Angaben 41 Seeleute an Bord des Schiffes. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Vorfall jedoch bisher nicht. Von russischen Kriegsbloggern wird teilweise behauptet, das Schiff habe den Angriff erfolgreich abgewehrt, sei dabei aber schwer beschädigt worden.
Angriff in "streng bewachter Lagune"
Nach ukrainischen Angaben befand sich das Schiff zum Zeitpunkt des Angriffs jedoch nicht auf dem offenen Meer, sondern auf dem streng bewachten Donuslaw See, was auch ein Grund dafür sein könnte, warum Russland sich bisher nicht zu dem Angriff geäußert hat.
Der Donuslaw See ist eine Lagune, die von zahlreichen Militärbasen und einem Damm zum offenen Meer hin geschützt wird. Die 500 Meter breite Einfahrt wird eigentlich Tag und Nacht von Kriegsschiffen, Netzen und Minen verschlossen gehalten. Russland soll sogar Kampf-Delfine einsetzen, um seine Lagunen-Häfen zu schützen.
Schiff kostete rund 70 Millionen Dollar
Zu dem erfolgreich durchgeführten Angriff erklärte der ukrainische Geheimdienst: "In der Nacht zum 1. Februar zerstörten Soldaten der Spezialeinheiten 'Gruppe 13' das Raketenboot 'Ivanovets' des Projekts 1241 'Molniya' der russischen Schwarzmeerflotte auf der Reede des Donuslaw-Sees auf der Krim." Weiter berichtete der Geheimdienst, dass die Kosten für das verlorene Schiff rund 60 bis 70 Millionen US-Dollar betragen.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat das ukrainische Militär bereits mehrfach russische Kriegsschiffe mit Raketen oder Seedrohnen versenkt oder zumindest schwer beschädigt. Somit konnte die russische Schwarzmeerflotte weitgehend aus dem Westteil des Schwarzen Meeres verdrängt werden.