Ukraine-Bonus, Rückkampf? Fury sorgt für Wirbel

Box-Drama in der Saudi-Wüste! Oleksandr Usyk schrieb mit seinem Punkte-Sieg gegen Tyson Fury Geschichte, vereinigte erstmals seit 25 Jahren alle vier Schwergewichtstitel.

Fury taumelte in Runde 9 durch den Ring, der Ukrainer brachte den Briten im Kampf der bislang ungeschlagenen Boxer – Fury gewann 35 Kämpfe ohne Niederlage, Usyk 21 – mit einem krachenden rechten Haken an den Rand des Knockouts.

Die Kampfrichter werteten den Fight über die volle Distanz von 12 Runden via Split-Decision mit 2:1 (115:112, 113:114, 114:113) für Usyk. Fury sah sich trotz der dramatischen Szenen in der neunten Runde als Sieger.

Fury wittert Ukraine-Bonus

"Ich glaube, dass er ein paar Runden gewonnen hat, aber die Mehrheit der Runden habe ich gewonnen", sagte der Brite. Der 35-Jährige glaubt an einen Ukraine-Bonus für seinen Gegner: "Wir haben beide einen guten Kampf geliefert. Sein Land befindet sich im Krieg, also stellen sich die Menschen auf die Seite des Landes, das sich im Krieg befindet."

Trotzdem gratulierte Fury fair im Ring und verabschiedete sich mit einem Kuss auf Usyks Stirn.

Laut Vertrag würde Fury ein Rückkampf zustehen, der entthronte Weltmeister überlegt noch: "Ich werde Urlaub machen, nach Hause fahren, es mit meiner Frau und meinen Kindern besprechen und dann sehen, was ich tun will."

Nächster Rücktritt?

Fury war bereits mehrfach zurückgetreten, unter anderem hatte er nach seinem Sieg gegen Wladimir Klitschko 2015 durch Drogen-und Dopingeklats für Aufsehen gesorgt. 2018 war er nach zweieinhalb Jahren Pause zurückgekehrt, gewann 2020 den WBC-Gürtel und kassierte jetzt im Duell um den Titel des unumstrittenen Weltmeisters gegen Usyk seine allererste Niederlage im 36. Profikampf.

"Wo soll das alles enden? Hundert Kämpfe und ein Hirnschaden, in einem Rollstuhl? Ich bin mir nicht sicher", überlegt der Brite einen weiteren Rückzug aus dem Boxsport.