Überraschende Odermatt-Ansage zu Hirscher-Comeback

Seit Mittwoch ist es fix: Hirscher wird nach fünf Jahren Pause ein Comeback im Ski-Weltcup geben. Der mittlerweile 35-Jährige wird mit seiner eigenen Marke Van Deer an den Start gehen, hat dafür auch die Nation gewechselt. Um sein Projekt mit größtmöglicher Freiheit umzusetzen und keinem rot-weiß-roten Talent einen Startplatz wegzunehmen, kehrte Hirscher dem ÖSV den Rücken, wird künftig für die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter, an den Start gehen.

Der achtfache Gesamtweltcupsieger muss zunächst aber in FIS-Rennen in Neuseeland an den Start gehen, dort nötige FIS-Punkte einfahren, um auch die Startberechtigung für die oberste Ski-Ebene zu haben – eine Formalität für den 67-maligen Weltcupsieger, sind Experten überzeugt. Zunächst ist die Weltcup-Rückkehr des Salzburgers auf eine Saison angelegt, Hirscher will in seinen Paradedisziplinen Riesentorlauf und Slalom an den Start gehen.

Odermatt war überrascht

Wenn der 35-Jährige die Weltcup-Rückkehr geschafft hat, steht auch packenden Ski-Duellen mit dem Schweizer Überflieger Marco Odermatt nichts mehr im Weg. Der 26-Jährige gewann in den letzten drei Saisonen stets die große Kristallkugel, dominiert den Weltcup wie einst Hirscher. Das zeigen auch 37 Weltcupsiege, sechs kleine Kristallkugeln und schon drei Goldmedaillen bei Großereignissen. Von der Rückkehr des achtfachen Gesamtweltcupsiegers zeigte sich der Schweizer Ski-Star im "Blick" jedenfalls überrascht. "Im ersten Moment glaubte ich an einen Witz. Aber nachdem ich die Story gelesen hatte, war mir klar, dass es sich doch nicht um einen verspäteten Aprilscherz handelt", so der 26-Jährige, der hinterherschob: "Ich finde es richtig cool, dass Hirscher zurückkommt. Für das internationale Ansehen des Skisports ist das fantastisch."

"Eigentlich kann ich nur verlieren..."

Odermatt geht in Slaloms nicht an den Start, Hirscher wird Speed-Disziplinen auslassen, also beschränken sich die Aufeinandertreffen der beiden Ski-Giganten auf Riesentorläufe. Duelle, die der Schweizer kaum erwarten kann, trotzdem gab sich der 26-Jährige betont selbstbewusst: "Eigentlich kann ich in diesem Duell mit Hirscher nur verlieren. In den letzten Jahren wurde unzählige Male die Frage gestellt, wer der größere Rennfahrer ist: Hirscher oder Ich? Wenn ich in der besten Phase meiner Karriere langsamer sein sollte als Marcel, der aus der Ski-Pension zurückkommt, würde die Antwort auf diese Frage definitiv nicht zu meinen Gunsten ausfallen", so Odermatt.

Trotzdem ist Odermatt überzeugt, dass Hirscher an die Weltspitze zurückkehren wird. "Marcel hat in den letzten Jahren mit dem Van-Deer-Ski unzählige Testläufe und Trainingsvergleiche mit Henrik Kristoffersen absolviert. Er hat sehr wahrscheinlich mehr gewinnbringende Trainings-Feedbacks erhalten als ich, weil er im Gegensatz zu mir ja keinen Wettkampfstress hatte", so Odermatt.