Hoher Anstieg bei Ausländern

Über 340.000 beim AMS, Wien hat höchste Quote

Die jüngsten Zahlen des AMS zeigen, dass es in Österreich rund 12 Prozent mehr Arbeitslose gibt. Dabei sind Männer stärker betroffen als Frauen.

Lukas Leitner
Über 340.000 beim AMS, Wien hat höchste Quote
Die höchste Arbeitslosenquote hat Wien, gefolgt von Niederösterreich.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Der Arbeitsmarkt wird weiterhin von der schwachen Wirtschaftslage gebremst, besonders im Bereich des Tourismus. Eine Statistik des AMS zeigte dabei am Donnerstag, dass es im Vergleich zum Juli des Vorjahres rund 12 Prozent mehr Arbeitslose in dieser Branche gab.

341.769 als arbeitslos gemeldet

Insgesamt betrug die Arbeitslosenquote in Österreich dabei 6,4 Prozent. Damit waren 341.769 Personen als arbeitslos oder in Schulung beim AMS gemeldet – ein Anstieg von 31.187 oder plus zehn Prozent im Vergleich zum Juli 2023. "Die Arbeitsmarktdaten sind ein Spiegelbild der schwächelnden Konjunktur", erklärte MS-Vorständin Petra Draxl.

Die stockende Wirtschaftsentwicklung machte sich dabei auch am Stellenmarkt bemerkbar. So waren beim AMS Ende Juli 94.504 offene Stellen als "sofort verfügbar" gemeldet. Einen starken Fachkräftebedarf gebe es – laut ÖVP-Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher – beispielsweise im Bereich der Elektroinstallation. Dort sind über 3.300 Jobs offen.

Männer stärker betroffen

Von der Arbeitslosigkeit waren im Juli mehr Männer (183.258) als Frauen (158.511) betroffen. Bei beiden Geschlechtern wurde dabei ein Anstieg von 11,3 und 8,6 Prozent verzeichnet. Das größte Plus gab es aber bei den Ausländern – 14,4 Prozent. Über 142.000 Personen, die dieser Gruppe angehören, waren im Juli nicht erwerbstätig – bei den Inländern lag der Wert bei 199.070.

Wenige Unterschiede gab es dabei beim Bildungsgrad. Personen mit maximaler Pflichtschulausbildung (+ 10,5 Prozent) waren gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen, wie jene mit einer akademischen Ausbildung (+11 Prozent).

Höchster Wert in Wien

Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass die Bundeshauptstadt Wien die höchste Arbeitslosenrate hat – 10,8 Prozent. Sie weist zudem ein Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Gleich dahinter folgen das Burgenland mit 6,1 Prozent (+ 0,3 Prozent), Kärnten mit 6,0 Prozent (+ 0,3 Prozent) und Niederösterreich mit 5,9 Prozent (+ 0,4). Sie befinden sich dabei nur knapp unter der bundesweiten Rate von 6,4 Prozent.

Den niedrigsten Wert hatte Tirol mit 3,1 Prozent und einem Plus von 0,5 Prozent, gefolgt von Salzburg (3,4 Prozent). Es sind auch die einzigen zwei Länder, die sich unter der Vier-Prozent-Marke befinden.

ÖGB und AK fordern mehr Geld

Die ÖGB nahm die Arbeitslosenzahlen zum Anlass, erneut eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent zu fordern. Die Arbeiterkammer will außerdem mehr Geld und Personal im AMS. Dies soll für eine bessere Beratung und Vermittlung sorgen.

Die FPÖ folgte den Statistiken mit scharfer Kritik gegen die Regierung. "Es ist doch eindeutig sichtbar, dass die Arbeitslosigkeit im Steigen ist und die Wirtschaft durch die Unfähigkeit und Willenlosigkeit von ÖVP und Grünen den Bach runtergeht", so FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin und Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch.

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Die schwache Wirtschaftslage beeinträchtigt den Arbeitsmarkt, insbesondere im Tourismussektor, mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
    • Insgesamt waren 341.769 Personen arbeitslos oder in Schulung gemeldet, was einem Anstieg von 10 Prozent entspricht
    • Die Forderungen nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes und zusätzlichem Personal im AMS werden lauter, während die FPÖ die Regierung für die steigende Arbeitslosigkeit kritisiert
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