In der Schweiz

Über 180 Straftaten – Bub (11) will jetzt auch Asyl

Ein 11-jähriger Bub beging in Deutschland unzählige Diebstähle, floh immer wieder aus Einrichtungen. Nun will er Asyl in der benachbarten Schweiz.

Über 180 Straftaten – Bub (11) will jetzt auch Asyl
Ein 11-jähriger Bub beging in Deutschland zahlreiche Einbrüche. (Symbolbild)
20M/Noah Knüsel

Amir S.* ist das, was man einen "Intensivtäter" nennt. Laut deutschen Behörden hat er in weniger als einem Jahr mehr als 180 Straftaten begangen, die meisten davon sind Diebstähle. Er brach dafür in Häuser und Wohnwagen von Privatpersonen ein, stahl Handys, Schmuck, Uhren. Strafrechtlich belangt werden kann Amir für die Taten nicht – denn er ist jünger als 14 Jahre alt. So genau weiß man das allerdings nicht, denn Amir hatte bei seiner Einreise nach Deutschland keinen Pass – die Behörden schätzten ihn auf elf Jahre. Der Bub kommt aus Marokko.

Und nun soll Amir in der Schweiz sein – und das, obwohl er eigentlich in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung in Nordrhein-Westfalen untergebracht werden sollte. Doch dazu kam es nicht. Denn der Elfjährige büxte aus, mal wieder. Aus der Obhut des Kinder- und Jugendnotdienstes (KJND) in Hamburg war er zuvor mehr als 200 Mal abgehauen. Ob der Bub noch Eltern hat und wo sie leben, ist komplett unbekannt. Die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtete über den Fall.

Nachbarn haben die Einbrüche satt

Nach seiner letzten Flucht aus dem Heim in der Hamburger Feuerbergstraße gab das Bundeskriminalamt eine europaweite Vermisstenanzeige heraus. Daraufhin meldeten sich die Schweizer Behörden. Derzeit prüfe man den Asylantrag des Buben, hieß es.

Fahnder sagen über ihn, einen Serientäter wie ihn hätten sie noch nie erlebt. Die "Bild" nannte ihn nur "Klau-Kind". Die Nachbarn im Quartier sind mit den Nerven am Ende, manche haben Kameras installiert. Bei mehreren von ihnen brach Amir ein, in dem er seine kleinen Arme durch ein Kipp-Fenster schob und es so öffnete. Einer der Nachbarn, ein 72-jähriger Pensionist, schläft aus Angst vor dem nächsten Einbruch nur noch im Wohnzimmer.

Deutsche Behörden überfordert

Ob die Diebstahl-Serie nun in der Schweiz weitergeht, werden die nächsten Monate zeigen. Allerdings ist klar, dass dem Kind schwer Herr zu werden ist: In Deutschland gelang das weder der Polizei noch dem Kinder- und Jugendnotdienst.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 11-jähriger Bub aus Marokko beging in Deutschland über 180 Straftaten, vor allem Einbrüche
    • Nun stellte er in der Schweiz einen Asylantrag, der derzeit geprüft wird
    • Da der Bub unter 14 Jahre alt ist, konnte er in Deutschland strafrechtlich nicht belangt werden
    red, 20 Minuten
    Akt.