Wien

Twitter-Gewitter nach Umgestaltung der Josefinengasse

Viel Beton, kein Grün: Anrainer sind erbost über die "neue" Josefinengasse, schon im Vorjahr gab es Proteste. Laut Stadt sei die Gasse zu eng.

Heute Redaktion
Viel Beton, kein Grün: So sieht die Josefinengasse kurz vor Ende ihrer Umgestaltung aus. Die Anrainer sind erbost.
Viel Beton, kein Grün: So sieht die Josefinengasse kurz vor Ende ihrer Umgestaltung aus. Die Anrainer sind erbost.
Bernhard Faiss

Seit Sommer herrscht Baustelle in der Josefinengasse und Konradgasse (Leopoldstadt). Die Hoffnung der Anrainer: Eine Umgestaltung, die viel Grün und eine bessere Aufenthaltsqualität mit sich bringt. Doch die Realität sieht anders aus. Der Asphalt wurde erneuert, Bäume oder Sträucher sucht man vergeblich.

"Kann nicht so bauen wie in den 70er-Jahren"

Auf Twitter gehen die Wogen hoch. Von einem "Verbrechen" spricht ein User. "Wer ist hier verantwortlich?", fragt ein anderer. Bereits im vergangenen Sommer protestierten die Anrainer gegen die Umbaupläne, wir berichteten. Unter dem Motto "Wir brauchen Bäume" gingen die Bewohner auf die Straße. "Einfach alten Asphalt mit neuem zu ersetzen, das geht in Zeiten der Klimakrise nicht. Man kann doch nicht im Jahr 2022 so bauen wie in den 70er-Jahren", kritisierte damals Bezirks-Vize Bernhard Seitz von den Leopoldstädter Grünen, die den Protest ebenfalls unterstützten.

Bereits im vergangenen Sommer protestierten die Anrainer gegen die Umbaumaßnahmen.
Bereits im vergangenen Sommer protestierten die Anrainer gegen die Umbaumaßnahmen.
Helmut Graf

Zweiter Abschnitt mit Begrünung geplant?

Die insgesamt rund 160 Meter lange Josefinengasse sei eine "sehr enge Gasse", die nur eingeschränkte Möglichkeiten für Begrünungsmaßnahmen biete, heißt es von der zuständigen Behörde (MA28). "Nichtsdestotrotz laufen für den beinahe doppelt so langen, zweiten Abschnitt 'Große Stadtgutgasse bis Konradgasse' aktuell Planungs- und Abstimmungsarbeiten, um nach Möglichkeit Begrünungselemente zu errichten."

Das Wiener Straßennetz besteht aus über 6.900 Straßen, die sich insgesamt auf rund 2.800 Kilometer erstrecken. "Bei einem so großen Straßennetz müssen laufend Ausbesserungen gemacht werden. Wo immer möglich, werden sie mit Begrünungs- und Umgestaltungsprojekten verknüpft", heißt es weiter. Man beruft sich dabei auf Projekte wie den Neuen Markt, den Petersplatz oder den Praterstern.

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