Moderatorin: "Kein leichter"
TV-Star Schneider hat völlig neuen Weg eingeschlagen
Drei Jahre lang kochte Silvia Schneider praktisch schwarz in "Silvia kocht" in ORF 2. Ab Montag ist diese Ära zu Ende…
Silvia Schneider (41) ist das echte Kunststück gelungen, drei Jahre lang neben ihrer Arbeit als Moderatorin und Designerin still und heimlich eine Lehre als Köchin zu machen und das beim Drei Hauben-Koch Linzer Christian Göttfried. "Das Versteckspiel hat damit ein Ende und es macht mich stolz, nun zu dieser Gilde gehören zu dürfen", meint Schneider, "es war neben der Arbeit kein leichter Weg für mich, aber einer, den ich unbedingt gehen wollte." Sieht man also ab Montag eine andere Schneider in "Silvia kocht" (14 Uhr, ORF 2)? "Nein, es ist genau die selbe Silvia wie vorher. Nur halt mit mehr Hintergrundwissen."
Schneider hat die Lehre begonnen, ohne es eigentlich zu müssen. Grund war natürlich ihre Arbeit als Moderatorin ihrer Kochshow: "Ich habe jeden Tag mit so vielen Köchen zu tun. Und die haben alle das gleiche Problem. Es gibt kaum Nachwuchs, kaum Lehrlinge und Personalmangel. Und ich wollte schauen: Wie geht es mir mit der Aufgabe? Schaffe ich eine Lehre?" Schneider ist bereits ausgebildete Profitänzerin, studierte Juristin, autodidaktische Designerin, Autorin, Moderatorin und jetzt eben auch diplomierte Köchin. "Unsere Köche bleiben weiter der Mittelpunkt", betont Schneider im "Heute"-Talk die zukünftige Rollenverteilung in ihrer Sendung, "meine Aufgabe ist es die Köche in den Vordergrund zu rücken und nicht mich selbst."
Schneider hatte ihren Lehrherrn Christian Göttfried schon öfter in der Sendung zu Gast
Trotzdem ist es schon beeindruckend, dass sich Schneider die harte Arbeit in der dreijährigen Lehre, inklusive ganzer Tage in der Küche angetan hat. "Bin ich Perfektionistin? Ich bin Perfektionistin", erklärt die Linzerin. "Das ist ein Anspruch, den wir leider verloren haben: Dinge gut zu machen. Ich finde Perfektion in Ordnung. Immerhin bin ich vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen beauftragt, dass ich eine Sendung produziere. Deswegen ist es mir ein Anliegen, dass ich den Seher bestmöglich betreue." Und Schneider ist davon überzeugt, dass sie das mit einem Diplom besser kann.
„Ich könnte nicht so gut schlafen, wenn ich etwas anfange und nicht zu Ende bringe.“
Mit ihrer nun abgeschlossenen Koch-Lehre will Schneider auch ein Zeichen setzen, "dass der Lehrberuf Koch einer ist, den man auch später ergreifen könnte und, dass es interessant sein könnte auch für Menschen, die sich später umentscheiden wollen." Natürlich braucht es dafür Verbissenheit. Dafür hat Silvia Schneider einen Tipp: "Wenn man eine Idee in seinem Kopf geschaffen hat, sollte man das möglichst vielen Leuten davon erzählen. Denn die halten einen dann in der Pflicht, dass man das auch wirklich erledigt. Ich könnte nicht so gut schlafen, wenn ich etwas anfange und nicht zu Ende bringe. Das ist so in mir drinnen…"
Um den Lehrabschluss zu feiern, kocht Schneider in der Kochsendung in dieser Woche - jeweils um 14 Uhr in ORF 2 - mit ihrem Lehrherrn Christian Götfried. Unter anderem stehen Ganslwraps, Crêpes Suzette, Sauerkraut-Süßkartoffel-Suppe mit wachsweichem Ei und Kren, Tortellini mit Trüffel-Ricotta-Füllung oder Fasanbrust im Speckmantel auf dem Menü. Klingt vielleicht einen Tick raffinierter als sonst, aber Silvia Schneider darf mit ihren neuen Fähigkeiten doch auch ein wenig angeben, oder?