Eklat bei ESC

TV-Sender unterbricht Israel-Auftritt für Hassbotschaft

In Belgien haben Gewerkschaftler im TV eine Waffenruhe in Gaza gefordert: Vor und nach dem Auftritt Israels wurde hierzu ein Statement eingeblendet.

20 Minuten
TV-Sender unterbricht Israel-Auftritt für Hassbotschaft
Dieser Text wurde im belgischen TV vor und nach dem Auftritt Eden Golans beim ESC- Halbfinale eingeblendet.
Screenshot/ VRT

Immer wieder wird Kritik daran laut, dass Israel am diesjährigen Eurovision Song Contest teilnimmt, so unter anderem von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. In Belgien kam es bei der Übertragung des ESC-Halbfinals sogar zu einer Protestaktion im TV. Gewerkschaftler des TV-Senders VRT blendeten vor und nach der Übertragung ein Standbild mit folgendem Text ein:

"Dies ist eine Gewerkschaftsaktion. Wir verurteilen die Menschenrechtsverletzungen durch den Staat Israel. Außerdem zerstört der Staat Israel die Pressefreiheit. Deshalb halten wir das Bild für einen Moment an."

Teilnahme Israels "skandalös"

Die Gewerkschaftler verteidigen ihre Aktion und werfen Israel vor, einen Genozid zu begehen: "Wir beobachten die Ereignisse im Nahen Osten seit Monaten mit Entsetzen. Wir sind davon überzeugt, dass der Staat Israel einen Völkermord begeht, und deshalb ist es skandalös, dass es einen israelischen Beitrag zum Eurovision Song Contest gibt."

Sie kritisieren allen voran die Europäische Rundfunkunion, kurz EBU, die den ESC organisiert und eine Teilnahme Israels am ESC ermöglicht. Ziel der Aktion sei außerdem gewesen, ein "Signal" an die israelische Regierung zu senden und "Kämpfe und Morde" zu beenden. Zusätzlich sollte der Presse und internationalen Beobachtern der Zutritt nach Gaza gewährt werden.

Israelische Botschafterin reagiert auf X

Der TV-Sender wusste offenbar bereits im Vorhinein von der Protestaktion der Gewerkschaftler. VRT-Sprecherin Yasmine Van der Borght sagte gegenüber dem belgischen Nachrichtenportal HLN: "Wir wurden darüber informiert, dass es passieren würde. Gewerkschaften haben das Recht, Maßnahmen zu ergreifen, und benötigen dazu keine Erlaubnis. Ich kann nur sagen, dass wir die Aktion zur Kenntnis genommen haben."

Die israelische Botschafterin in Belgien, Idit Rosenzweig-Abu, reagiert mit Wut auf die Aktion der Gewerkschaftler und dass der TV-Sender diese zuließ. Auf X schrieb sie: "Schäm dich, VRT. Und sei es nur, um diesen verabscheuungswürdigen Menschen zu widersprechen, die die Fernsehzeit damit verschwendet haben, antiisraelische Lügen zu verbreiten."

200 Personen unterzeichnen offenen Brief gegen Teilnahme

In Belgien gibt es neben den Gewerkschaftlern aber auch viele weitere kritische Stimmen, die sich gegen eine Teilnahme Israels am ESC aussprechen. Bereits Mitte April hatten fast 200 Personen aus dem Kultursektor in einem offenen Brief gefordert, das Land von der Teilnahme auszuschließen. Unter anderem heißt es in diesem: "Die israelische Armee hat mehr als 31-000 Palästinenser getötet, darunter 13.000 Kinder." Besonders kritisieren sie die "Doppelmoral" der EBU, weil beispielsweise Russland seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen durfte.

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    20 Minuten
    Akt.