Mega-Projekt unter Wienfluss

Tunnelpatin bohrt an! Start für Wiens größten Kanalbau

Am Gaudenzdorfer Gürtel erfolgte der erste Spatenstich für den neuen Wiental-Kanal. Penzings-Bezirkschefin Schüchner setzte den ersten Schlag.

Wien Heute
Tunnelpatin bohrt an! Start für Wiens größten Kanalbau
Tunnelanstich auf der Wien Kanal Baustelle am Gaudenzdorfer Gürtel: Stadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner.
Stadt Wien/Martin Votava

Wichtige Vorkehrung auch gegen das nächste Jahrtausend-Hochwasser: Am Gaudenzdorfer Gürtel im 12. Bezirk startete offiziell die Bohrung für den neuen Wiental-Kanal. Der Tunnel erstreckt sich in zwei Richtungen, unter dem Wienfluss hindurch, und wird das Wiener Kanalnetz um neun Kilometer verlängern.

Penzings Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) übernahm als Tunnelpatin die symbolische Rolle für den West-Vortrieb und packte gleich tatkräftig mit an. Mit einem Bagger setzte sie den ersten Schlag in die Schachtwand – ein symbolischer Start für die nächsten eineinhalb Jahre harter Bauarbeit.

Tunnelanstich erfolgt

"Die Bauarbeiten hier am Startschacht sind beeindruckend. Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit. Ich wünsche mir vor allem, dass es keine Unfälle oder Zwischenfälle gibt und alle gesund im 14. Bezirk ankommen", sagte Schüchner zum Bau-Team. Neben der Bezirksvorsteherin waren auch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer vor Ort. Am Tunnelportal wurden eine Glück-Auf!-Tafel und eine Statue der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute und Bauarbeiter, angebracht.

Das Mega-Projekt, das den Wiental-Kanal bis 2027 verlängern soll, sichert nicht nur die Wasserqualität des Wienflusses, sondern auch die Zukunft des Wiener Kanalnetzes. Vor allem bei Starkregen wird das zusätzliche Volumen dringend gebraucht. Czernohorszky betonte: "Starkregenereignisse durch die Klimakrise belasten unsere Gewässer immer mehr. Mit dem Wiental-Kanal schaffen wir hier Abhilfe und erhöhen die Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener."

Größtes Kanalbauprojekt der Geschichte

Die 12.000 Quadratmeter große Baustelle am Gaudenzdorfer Gürtel wird zum Dreh- und Angelpunkt des Projekts. Von hier aus werden Maschinen und Baumaterial verteilt, der Abtransport der riesigen Erdmaterialmengen organisiert, und die Bohrteams finden hier ihr Zuhause. Denn: Bis 2025 muss ein 138 Meter langer Startstollen ausgehoben werden, bevor die eigentliche Tunnelbohrmaschine zum Einsatz kommt.

Wien Kanal Direktor Ilmer gibt einen Eindruck von der Dimension: "Insgesamt werden 42.800 Tunnelbausteine verbaut und 140.000 Kubikmeter Erde bewegt. Das ist das größte Kanalbauprojekt in der Geschichte von Wien Kanal."

Tiefenbohrung für Wiental-Kanal

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    Beim Schloss Schönbrunn wird ein Revisionsschacht für den neuen Wiental-Kanal gebohrt.
    Beim Schloss Schönbrunn wird ein Revisionsschacht für den neuen Wiental-Kanal gebohrt.
    Wien Kanal

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Gaudenzdorfer Gürtel im 12.Bezirk Wiens begann offiziell die Bohrung für den neuen Wiental-Kanal, der das Wiener Kanalnetz um neun Kilometer verlängern und die Wasserqualität des Wienflusses sichern soll
    • Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betonten die Bedeutung des Projekts, das bis 2027 abgeschlossen sein soll und vor allem bei Starkregen dringend benötigtes Volumen bereitstellen wird
    red
    Akt.