Stürmer mit Karatekick
Türkei-Stars mit Spitze der Eckfahne gejagt
In der Türkei kam es am Sonntagabend zu einem Fan-Skandal. Anhänger von Trabzonspor gingen auf Fenerbace-Spieler los. Auch Spieler mischten mit.
Fans des Traditionsclubs Trabzonspor haben in der türkischen Fußball-Liga für den nächsten Skandal gesorgt. Hunderte Anhänger stürmten nach dem 2:3 (0:2) gegen Fenerbahce Istanbul am Sonntagabend den Platz und griffen die jubelnden Spieler und das Trainerteam des Gegners an. Bilder zeigen wie Spieler mit der Spitze einer Eckfahne gejagt wurden.
Dabei kam es auch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und gegnerischen Fans. Fotos und Videos der wüsten Szenen nach dem Abpfiff zeigen wie Fans und Spieler mit Faustschlägen und Tritten aufeinander losgehen. Ein Video zeigt auch, wie Ex-BVB-Star Michy Batshuayi einen Fan mit einem Karatekick attackiert.
"Niemals akzeptabel"
Der türkische Fussball-Verband erklärte, die Vorfälle seien "niemals akzeptabel". Er stehe im Austausch mit beiden Vereinen und Regierungsbeamten, um die Geschehnisse aufzuarbeiten. Im Anschluss an die Ermittlungen sollten auch strafrechtliche Sanktionen verhängt werden. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X die Identifizierung der Fans, die das Spielfeld betreten hätten, laufe. Eine Ermittlung sei eingeleitet, Gewalt auf Fußball-Plätzen sei nicht akzeptabel.
Die Fenerbahce-Profis und die Unparteiischen mussten von Sicherheitspersonal geschützt werden und flüchteten vor den heranstürmenden Fans in die Kabinen.
Der türkische Fußball hatte bereits zuletzt mit Gewaltvorfällen für negative Schlagzeilen gesorgt. Im vergangenen Jahr war Schiedsrichter Halil Umut Meler nach einem Spiel angegriffen worden. Meler leitete nun auch die Partie in Trabzon.
Fenerbahce liegt in der Süper Lig nach 30 Spieltagen mit 79 Zählern auf Platz zwei und hat bei zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Galatasaray noch Chancen auf die Meisterschaft. Trabzonspor hat als Dritter bereits 30 Zähler Rückstand auf Fenerbahce und kämpft noch um die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.