Klub-Boss schlägt zu
Türkei-Skandal: Das ist der brutale Schiri-Prügler
Der Präsident von Ankaragücü prügelte auf einen Schiedsrichter ein. Nun gibt es Vorwürfe, dass er bereits einmal zugeschlagen hat.
Nach dem 1:1 zwischen Ankaragücü und Caykur Rizespor kam es am Montag zu einer Attacke gegen den Schiedsrichter Halil Umut Meler. Der Unparteiische wurde vom Club-Boss von Ankara, Faruk Koca, mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Doch wer ist der gewalttätige Vereinspräsident?
Im Juni 2021 übernahm der 59-Jährige das Amt des Präsidenten bei Ankaragücü. Kaum zu glauben, aber wahr: Im Oktober 2022 wurde er mit einem Fair-Play-Award ausgezeichnet. Dies, obschon es bereits früher Gewaltvorwürfe gegen den Vater von vier Kindern gab. Er soll im Jahr 2021 auf Trainer Hikmet Karaman eingeschlagen haben. Dieser schildert nun in der türkischen Zeitung "A Spor": "Faruk Koca hat mich mit der Faust angegriffen, als ich Ankaragücü trainierte. Ich habe es damals nicht gesagt, aber ich erkläre es jetzt."
Besonders brisant: Koca gehört zu den Gründungsmitgliedern der Partei AKP, also der Partei, der Präsident Recep Tayyip Erdogan angehört. Koca war auch Abgeordneter in der großen Nationalversammlung der Türkei. Erdogan verurteilte die Schiri-Attacke. "Sport bedeutet Frieden und Brüderlichkeit. Sport ist mit Gewalt unvereinbar. Wir werden niemals zulassen, dass es im türkischen Sport zu Gewalt kommt."
Nach dem gewaltsamen Angriff auf den Schiedsrichter bei einem türkischen Erstliga-Spiel ist ein Haftbefehl gegen den Vereinspräsidenten von Ankaragücü, Faruk Koca, sowie gegen zwei weitere Verdächtige erlassen worden. Ihnen werde Verletzung eines Beamten vorgeworfen, schrieb Justizminister Yilmaz Tunc am Dienstag auf der Plattform X