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Tuchel rechnet mit Stars ab – jetzt kassiert er Wut

Thomas Tuchel ist ratlos. Die Pleite im Supercup gegen Leipzig kann der Bayern-Trainer nicht erklären. Die Experten kritisieren ihn dafür hart.

Sebastian Klein
Thomas Tuchel (r.) mit seinem neuen Star Harry Kane.
Thomas Tuchel (r.) mit seinem neuen Star Harry Kane.
IMAGO/Laci Perenyi

Mit einem roten Bayern-Rucksack und wortlos verließ Harry Kane den Kabinentrakt der Allianz Arena. Interviews gab der neue Münchner Starstürmer nach der 0:3-Niederlage bei seinem Bayern-Debüt im Supercup-Final gegen DFB-Pokalsieger RB Leipzig mit dem dreifachen Torschützen Dani Olmo nicht.

Das Debüt des Captain der englischen Nationalmannschaft ging gründlich schief. Kane, den sich die Bayern mehr als 100 Millionen Euro haben kosten lassen, wurde eingewechselt und hatte am Ende der Partie gerade einmal drei Ballkontakte. Oftmals lauerte er vergeblich im Strafraum. An ihm lag es dennoch nicht, dass die Münchner verloren. Das gesamte Team spielte schwach, die Pleite, sie war verdient.

Thomas Tuchel kritisiert seine Spieler

Dem war sich auch Coach Thomas Tuchel bewusst. Auf die Frage, ob er schon eine Erklärung für die Niederlage hätte, sagte Tuchel: "Ne, auf gar keinen Fall. Das ist ein großes Problem. Das ist die komplette Fortsetzung von unserem letzten Heimspiel gegen Leipzig." Zur Erinnerung: Damals verlor der FC Bayern mit 1:3 und machte die Meisterschaft nochmals spannend.

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    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
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    PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP / picturedesk.com

    Der Trainer der Münchner weiter: "Es fühlt sich an, als hätten wir vier Wochen gar nichts gemacht. Als hätten wir uns gerade erst getroffen und so weitergemacht." Für Kane tue es ihm leid. "Der denkt wahrscheinlich, wir hätten vier Wochen nicht trainiert. Es ist ein sehr bitterer Abend für ihn", erklärte Tuchel.

    Der Coach war wütend und rechnete mit seinen Stars ab. "Ich habe keine Ahnung. Es gibt keine Verbindung von dem Zustand, von dem wir ankommen, und dem, was wir abliefern", so Tuchel. "Es gibt null Prozent Zusammenhang von der Grundstimmung und Form zu dem, was passiert."

    Dietmar Hamann stellt sich gegen Tuchel

    Am Sonntag geriet Tuchel dann selbst ins Kreuzfeuer der Kritik. Andreas Retting, der ehemalige Geschäftsführer der DFL, meinte beispielsweise gegenüber Sport 1: "Die Ratlosigkeit, die der Trainer gestern transportiert hat, lässt mich ratlos zurück." Tuchel sei "ein guter Trainer, keine Frage", so Rettig weiter. "Aber man kann sich da nicht so hinstellen: Man bringt die Mannschaft gegen sich auf. Und sich dann auch noch entschuldigen bei Harry Kane, dass die Mannschaft vier Wochen nichts gelernt hat."

    Sky-Experte und Ex-Fußballprofi Dietmar Hamann sagte gegenüber der "Bild": "Seine Bilanz seit er in München ist, ist desaströs. Warum es nicht läuft, kann nur zwei Gründe haben. Erstens: Die Mannschaft ist innerhalb zerstritten. Zweitens: Oder die Mannschaft hat ein Problem mit dem Trainer."

    Auch der frühere Bayern-Captain Stefan Effenberg äußerte deutliche Kritik. "Es ging um einen Titel, wie Bayern sich da präsentiert hat, war katastrophal", so der Ex-Nationalspieler. "Der Trainer sollte sehr wohl wissen, woran es liegt und wo die Probleme liegen." Der FC Bayern trifft zum Auftakt der Bundesliga nächsten Freitag auf Werder Bremen.