Riesen-Erdbeben
Tsunamiwelle trifft Japan – Menschen auf der Flucht
Schweres Erdbeben sucht Japan heim, Zehntausende sind ohne Strom und Internet. Im Erdbeben-Gebiet befindet sich auch ein Kernkraftwerk.
Ein verheerendes Erdbeben mit einer vorläufigen Stärke von 7,6 erschüttert derzeit Japan. Die staatliche Wetter-Behörde gab am Neujahrstag eine Warnung für die Küste des japanischen Meeres heraus. Die Beben haben Massenevakuierungen ausgelöst, gleichzeitig sind zehntausende Menschen in Japan ohne Strom. In den kommenden Tagen drohen weitere Tsunami-Wellen.
Videos vom Erdbeben:
Die ersten Tsunami-Wellen von bis zu 1,20 Metern Höhe treffen bereits aufs japanische Festland. Das ist nur der Anfang: Laut der staatlichen Katastrophenschutz-App bereit man sich auf Tsunami-Wellen von bis zu fünf Metern Höhe vor. Die Behörden sind alarmiert: "Ein Tsunami von nur 40 Zentimetern Höhe reicht aus, um Sie von den Füßen zu reißen und wegzureißen," lautete die Warnung an die Bevölkerung.
Menschen verschüttet
Der Premierminister des Landes Fumio Kishida äußerte sich auf X, ehemals Twitter: "Wir unternehmen alle Anstrengungen, um die Schadenslage einzuschätzen und Notfallmaßnahmen umzusetzen." Die Regierung wisse von sechs Menschen, die bei dem Erdbeben verschüttet wurden, so ein Sprecher.
Vor Ankunft der Mega-Tsunamis forderte der öffentlich-rechtlicher TV-Sender NHK die Menschen auf, sich in höhere Gebiete zu begeben oder auf Dächer zu fliehen. "Uns ist klar, dass Ihr Haus und Ihr Hab und Gut für Sie wertvoll sind, aber Ihr Leben ist wichtiger als alles andere. Fliehen Sie auf den höchstmöglichen Punkt", rief ein Moderator des Senders NHK den Zuschauern zu.
Über 30.000 ohne Strom, Telefon, Internet
In mehr als 30.000 Haushalten fehlt bereits der Strom aus, in anderen Landesteilen Internet- und Telefonleitungen. Vielerorts waren massive Risse in den Straßen zu sehen. Auch im Raum Tokio gerieten am Neujahrstag Gebäude ins Schwanken. In einer betroffenen Erdbeben-Region befindet sich auch ein Atomkraftwerk. Der Betreiber gab jedoch Entwarnung: Derzeit gebe es keine Probleme mit der Anlage. Die Abklingbecken für Brennelemente würden weiter gekühlt.
Für die kommenden zwei bis drei Tage warnen die Behörden vor neuen Erdbeben in den Präfekturen Ishikawa, Niigata, Nagano und Toyama. In den betroffenen Gebieten sei auch das Risiko von Bränden und Erdrutschen erhöht.