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Tschads Präsident bei Kämpfen an der Front getötet

Tschads Präsident Idriss Déby Itno starb im Kampf gegen Rebellen im Norden des Landes. Er hatte seit 1990 das Land regiert.

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Idriss Déby Itno
Idriss Déby Itno
MARCO LONGARI / AFP / picturedesk.com

Der erst vor kurzem im Amt bestätigte Präsident des Tschad, Idriss Déby Itno, ist bei Kämpfen gegen Rebellen verletzt worden und an diesen Verletzungen gestorben. Die Kämpfe hätten am Wochenende im Norden des Landes stattgefunden, hieß es in einer am Dienstag im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung der Streitkräfte. Déby war 1990 durch einen Putsch an die Macht gekommen und regierte seitdem das zentralafrikanische Land, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört.

Nach dem Tod von Präsident Idriss Déby Itno hat die Armee im Tschad die Auflösung des Parlaments und der Regierung verkündet. Zugleich versprach ein Militärsprecher am Dienstag im Staatsfernsehen "freie und demokratische" Neuwahlen – allerdings erst nach einer 18-monatigen Übergangsphase.

Über 30 Jahre an der Macht

Déby Itno war erst am Montag im Amt bestätigt worden. Im Wahlkampf versprach Déby, der seit 30 Jahren an der Macht ist, Schulen und Straßen zu bauen und die Lebensbedingungen zu verbessern. Menschenrechtsgruppen haben tschadische Behörden beschuldigt, vor der Wahl repressiver geworden zu sein; so sei das Internet wiederholt lahmgelegt worden und es habe willkürliche Festnahmen gegeben.

Kurz vor der Verkündung des Wahlergebnisses verkündete eine Rebellengruppe einen "strategischen Rückzug". Der tschadische Rebellenführer Mahamat Mahadi Ali sagte einem französischen Radiosender, seine Truppen hätten sich vorläufig zurückgezogen. Er warf der früheren Kolonialmacht Frankreich vor, sich im Tschad eingemischt zu haben. Mit Aufklärungsflügen habe das französische Militär den Regierungssoldaten einen unfairen Vorteil verschafft. Frankreich äußerte sich nicht zur Lage im Tschad.

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