Trumps Nichte: "Er kümmert sich einen Dreck um Einheit"

Mary L. Trump, die einzige Nichte des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, äußert erneut scharfe Kritik an ihrem Onkel und dessen angeblichen Bemühungen um nationale Einheit. In ihrem Newsletter "The Good In Us" schrieb die 59-jährige Psychologin, Autorin und Unternehmerin am Freitag, dass Donald Trump "einen Dreck" an Einheit interessiert sei. Mary Trump ist die Tochter von Donald Trumps Bruder Fred Trump Jr. (1938–1981) und Linda Lee Clapp (1939–2001).

Die Aussage von Mary Trump folgte auf Trumps Rede beim Republikanischen Parteitag in Milwaukee, in der er zur Einheit aufgerufen hatte, bevor er seine politischen Gegner angriff. Mary Trump kommentierte: "Der Mann, der einen gewaltsamen Angriff auf das Capitol der Vereinigten Staaten startete, weil er eine Wahlniederlage nicht verkraften konnte, kümmert sich nicht um Einheit."

Kritik an den Medien

Donald Trump ist derzeit in zwei Strafverfahren verwickelt, die sich auf seine angeblichen Bemühungen beziehen, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen. Diese Bemühungen mündeten in den Sturm auf das Kapitol. Trump behauptete ohne Beweise, dass die Wahl durch Wahlbetrug gestohlen worden sei. Der ehemalige Präsident hat auf alle gegen ihn erhobenen Anklagen auf nicht schuldig plädiert.

Mary Trump kritisierte auch die Medienorganisationen, die Trumps angebliche Neuausrichtung als Versöhner unterstützen. Sie schrieb: "Donald Trump ist nicht fähig, dieses Land zu einen, genauso wenig wie er fähig war, präsidial zu handeln. Dennoch warten viel zu viele Menschen in den Medien darauf, dass es passiert. Sie versichern uns zynisch, dass es passieren wird." Sie stellte die Frage, warum einige Medien weiterhin seine Worte und Drohungen ignorieren und ihn als einen vernünftigen und gottesfürchtigen Mann darstellen.

Sie schrieb ein Enthüllungsbuch über Trump

Mary Trump ist Autorin des Enthüllungsbuches "Too Much and Never Enough: How My Family Created the World’s Most Dangerous Man" (deutsche Ausgabe: "Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf"), das am 14. Juli 2020 vom Verlag Simon & Schuster veröffentlicht wurde. Sie gilt als eine der schärfsten Kritikerinnen des ehemaligen US-Präsidenten.

In dem Buch beschreibt sie, wie sie die anonyme Quelle war, die Trumps Familien-Steuererklärungen an die "New York Times" weitergab. Diese Berichterstattung wurde 2019 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus behauptet sie in ihrem Buch und in TV-Interviews, dass ein Freund Donald Trumps für ihn dessen Universitätsaufnahmeprüfung abgelegt habe. Ein Rechtsstreit über die Veröffentlichung des Buches endete damit, dass ein Berufungsrichter dem Verlag erlaubte, das Buch zu veröffentlichen. Am ersten Verkaufstag wurde es 950.000 Mal verkauft.