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Trump würde sich bei Wiederwahl nicht selbst begnadigen

Ex-US-Präsident Trump sorgt mit einem Interview für Aufsehen. Er würde sich bei einer Verurteilung nicht selbst begnadigen – und wiederholt Lügen.

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Ex-US-Präsident Donald Trump
Ex-US-Präsident Donald Trump
Screenshot NBC

Der Republikaner Donald Trump gibt in der Regel eher konservativen Medien wie Fox News Interviews. Ausnahme war zuletzt eine sogenannte Townhall mit CNN, für die der als liberal geltende Sender kritisiert wurde. Auch NBC gilt als eher liberal. Nun gewährte er dem Sender ein Interview, das fast 80 Minuten dauert. Es war sein erstes Interview seit seinem Ausscheiden aus dem Amt.

Der ehemalige US-Präsident ließ dabei offen, ob er sich im Falle einer Verurteilung nach einem möglichen Wiedereinzug ins Weiße Haus selbst begnadigen würde. "Oh, ich denke, das ist sehr unwahrscheinlich. Was – was habe ich falsch gemacht? Ich habe nichts falsch gemacht", sagte Trump in einem am Wochenende ausgestrahlten, weit über eine Stunde langen Interview mit dem Senders NBC News. Der Republikaner stellte heraus, dass er sich kurz vor seinem Auszug aus dem Weißen Haus im Januar 2021 nicht präventiv selbst begnadigt habe, um sich vor Strafverfolgung zu schützen. Trump habe damals seinen Beratern gesagt: "Das Letzte, was ich je tun würde, ist, mich selbst zu begnadigen."

Verfolgte Trump den Capitol-Sturm am TV?

Gegen den 77-Jährigen laufen mittlerweile vier strafrechtliche Verfahren. Er will bei der Präsidentenwahl im November kommenden Jahres erneut für die Republikaner antreten. Fachleuten zufolge könnte er sich bei einem Wahlsieg nach einer Verurteilung auf Bundesebene wohl selbst begnadigen. Das dürfte aber große politische Verwerfungen auslösen. Bei einer Verurteilung auf Ebene eines Bundesstaats – etwa bei den Verfahren gegen Trump Fall in New York und Georgia – könnte er sich nicht selbst begnadigen.

Als ihn Kristen Welker fragte, ob er den von ihm angestachelten Sturm aufs Capitol am 6. Januar 2021 im Fernsehen verfolgt habe, antwortete Trump: "Das werde ich Ihnen nicht sagen", sagte Trump der Moderatorin Kristen Welker, nachdem sie ihn gefragt hatte, ob er an diesem Nachmittag den Angriff in einem Esszimmer des Weißen Hauses im Fernsehen gesehen habe. In der Sendung "Meet the Press" wollte er sich auch nicht dazu äußerten, ob er Telefongespräche führte, während seine Anhänger den Sitz des Kongresses stürmten. Die Frage, ob es bei einer Wiederwahl Begnadigungen für die 600 verurteilten Capitol-Stürmer begnadigen würde, beantwortete er so: "Ich werde sie mir ansehen, und ich könnte sie sicherlich begnadigen, wenn ich es für angemessen halte."

Keine Alterslimit, aber kognitiver Test für Präsidenten

Auf die Frage der Journalistin Kristen Welker, ob es ein Szenario gebe, in dem Trump eine dritte Amtszeit anstreben würden, sagte Trump "Nein". In den USA kann eine Person zwei vierjährige Amtszeiten lang Präsident sein, egal ob diese aufeinander folgen oder nicht. Gefragt, ob es eine Alterslimit für die Präsidentschaft geben sollte – Trump selbst ist 77, Joe Biden feiert im Wahljahr 2024 seinen 81. Geburtstag – antwortete Trump, das sei nicht nötig: "Es geht nicht um das Alter, es geht um die Kompetenz." Er befürwortet allerdings einen kognitiven Test für die entsprechenden Personen. Dabei verwies er auf den Demenz-Test, den er vor drei Jahren absolviert hatte: "Und ich habe ihn geschafft. Ich habe alles richtig gemacht."

Trump wiederholte in dem mehr als einstündigen Interview mehrfach die Lüge, dass die Präsidentschaftswahl 2020 gestohlen worden sei und er der eigentliche Sieger gewesen sei – nicht der Demokrat Joe Biden. Trump wurde in dem Interview auch gefragt, warum er nicht auf seine Anwälte gehört habe, die ihm rieten, seine Wahlniederlage gegen Biden anzuerkennen. "Ich habe sie nicht respektiert", antwortete er. "In vielen Fällen habe ich sie nicht respektiert. Aber ich habe andere respektiert. Ich habe viele andere respektiert, die sagten, die Wahl sei gefälscht."

Trump äußerte sich erfreut über die jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der ihn dafür lobte, dass er im Fall seiner Wiederwahl ein Ende des Krieges in der Ukraine aushandeln will. Putin sagte am Dienstag, Trumps Äußerungen seien gut. "Nun, mir gefällt, dass er das gesagt hat. Denn das bedeutet, dass das, was ich sage, richtig ist", sagte Trump. Er hatte in der Vergangenheit behauptet, er würde den Krieg "innerhalb von 24 Stunden" beenden.

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