Kristi Noem
Trump-Vetraute will Hund von Joe Biden töten
Die 52-jährige Politikerin prahlte bereits früher damit, ihre eigene Hündin erschossen zu haben. Nun hat sie es auf den First Dog abgesehen.
Kaltblütigkeit als Markenzeichen? Zumindest versucht die Republikanerin Kristi Noem, die auch als mögliche Vizepräsidentin unter Donald Trump gehandelt wird, genau diesen Eindruck zu vermitteln. In ihrem Buch "No Going Back: The Truth on What's Wrong with Politics and How We Move America Forward" ("Kein Zurück mehr: Die Wahrheit darüber, was in der Politik falsch läuft und wie wir Amerika voranbringen") schreibt Noem anekdotisch darüber, wie sie ihre eigene Hündin Cricket zur Strecke bringt, weil diese "wie eine ausgebildete Auftragsmörderin" gewütet habe.
Auf einem Jagdausflug habe ihre Hündin mehrere Hühner gerissen. Daraufhin habe sie den Hund in einer Kiesgrube erschossen. Auch eine "böse und gemeine Ziege" auf ihrer Farm habe ein ähnliches Schicksal erlitten, weil diese ihren Kindern hinterhergerannt sei. Auf einer Veranstaltung der Waffenlobby National Rifle Association (NRA) erzählte Noem außerdem, ihre zweijährige Enkelin würde eine Schrotflinte, ein Gewehr und ein Pony besitzen, alles brauche sie schon bald.
Commander biss mindestens 24 Mal zu
Nun hat die Republikanerin und Gouverneurin des US-Bundesstaats South Dakota ähnliche Pläne für Joe Bidens Hund Commander. Dieser musste im vergangenen Herbst das Weiße Haus verlassen, weil er es mit dem Schutz seines Herrchens offenbar etwas zu ernst nahm und mehrere Mitarbeiter biss. Deswegen ist es für Noem nur logisch, dass auch Commander dran glauben muss.
BILDSTRECKE: Joe Bidens Hund "Commander" muss das Weiße Haus verlassen
Grausamkeit verkauft sich gut
Sollte sie ins Weiße Haus einziehen, könnte Bidens Schäferhund Cricket treffen, schreibt sie. Eine Anspielung auf den bereits getöteten Hund. In einem Interview mit "CBS News" in der Sendung Face the Nation erklärte die 52-Jährige noch einmal ihre Beweggründe hierfür: "Joe Bidens Hund hat 24 Secret-Service-Mitarbeiter angegriffen. Wie viele Menschen müssen angegriffen und gefährlich verletzt werden, bevor man eine Entscheidung über einen Hund trifft?"
Auf die Frage von Moderatorin Margaret Bennan, ob Noem solche Aussagen treffe, um tough zu wirken, antwortet sie: "Die Republikaner, die mich für diese Aussage kritisieren, sind dieselben, die mich auch während Covid kritisiert haben. Aber meinem Bundesstaat geht es extrem gut, wir sind extrem glücklich." Immer wieder betont sie, dass sie bestimmte Entscheidungen in ihrem Leben habe treffen müssen, auch wenn sie schmerzhaft gewesen seien.
Für ihre Aussagen wird sie auch aus der eigenen Partei angefeindet. Der Republikaner Joe Walsh kommentierte auf CNN: "Ich kenne Noem seit vielen Jahren, früher war sie nicht so." Ihre Aussagen seien aber bewusst brutal gehalten, weil es genau das sei, was die republikanische Wählerschaft hören wolle. "Viele Republikaner haben gelernt, Trump zu imitieren, denn Grausamkeit und Unehrlichkeit verkaufen sich gut bei der Basis." Trotzdem glaubt er, Noem sei mit den Hunde-Hinrichtungen zu weit gegangen.
Betretungsverbot für 15 Prozent von South Dakota
Zu weit gegangen war die 52-Jährige offenbar auch mit den Aussagen gegenüber mehreren indigenen Sioux-Stämmen in South Dakota. Diesen unterstellte sie beispielsweise, mit Drogenkartellen unter einer Decke zu stecken und dass den Ureinwohnern egal sei, was mit ihren Kindern passiere. Deswegen darf Noem seit dem 19. April die Reservate nicht mehr betreten. Das sind etwa 15 Prozent des Bundesstaats, in dem sie Gouverneurin ist. Widersetzt sie sich dem Verbot, wird sie in Gewahrsam genommen.
Auf den Punkt gebracht
- Die republikanische Politikerin Kristi Noem, die als mögliche Vizepräsidentin unter Donald Trump gehandelt wird, hat in ihrem Buch und in öffentlichen Äußerungen offen darüber gesprochen, wie sie ihren eigenen Hund und andere Tiere getötet hat
- Nun hat sie angekündigt, dass auch Joe Bidens Hund, der im vergangenen Herbst das Weiße Haus verlassen musste, getötet werden soll
- Diese Aussagen haben zu Kritik, auch aus den eigenen Reihen, geführt
- Noem wird außerdem vorgeworfen, mit ihren Äußerungen bewusst Grausamkeit zu propagieren, um bei der republikanischen Wählerschaft gut anzukommen