USA

Trump feuert NSA-Chef – steckt Laura Loomer dahinter?

General Timothy Haugh ist als Chef der NSA und des Cyberkommandos entlassen worden – offenbar auf Druck der Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer.
04.04.2025, 12:54

Der Direktor der US-Geheimdienstbehörde NSA und Chef des Cyberkommandos, General Timothy Haugh, ist von der Trump-Regierung entlassen worden. Das bestätigten am späten Donnerstagabend die demokratischen Spitzen der Geheimdienstausschüsse im US-Kongress – Senator Mark Warner und Abgeordneter Jim Himes. Ein offizieller Kommentar des Verteidigungsministeriums steht bislang aus. Gründe für die Entlassung wurden nicht genannt. Eine Nachfolge ist derzeit nicht bekannt, wie US-Medien berichten. Auch seine Stellvertreterin Wendy Noble sei entlassen worden.

Haugh hatte beide Posten, Direktor der National Security Agency (NSA) und Leiter des U.S. Cyber Command, seit etwas über einem Jahr inne. Er wurde im Mai 2023 vom damaligen Präsidenten Joe Biden nominiert, seine Bestätigung durch den Senat verzögerte sich allerdings bis Dezember 2023. Grund dafür war ein monatelanger Protest des republikanischen Senators Tommy Tuberville gegen eine Pentagon-Politik zur Kostenübernahme für Reisen im Zusammenhang mit reproduktiver Gesundheitsversorgung.

Laura Loomer soll Trump überzeugt haben

Die ultrarechte Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer soll US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen im Oval Office am Mittwoch überzeugt haben, mehrere Mitglieder seines Nationalen Sicherheitsrats wegen angeblicher Illoyalität zu entlassen. Die Aktivistin und Influencerin präsentierte Trump ihre Recherchen und legte ihre Argumente für die Entlassungen dar, sagten die Gewährspersonen der Nachrichtenagentur AP.

Laut "New York Times" hatte Loomer dabei mehr Einfluss als Sicherheitsratschef Mike Waltz. Insgesamt wurden demnach sechs Mitarbeiter entlassen, weitere versetzt. Auch Vizepräsident JD Vance soll an dem Treffen teilgenommen haben. "Es war mir eine Ehre, Präsident Trump zu treffen und ihm meine Rechercheergebnisse zu präsentieren", schrieb Loomer auf der Plattform X. Sie werde sich weiterhin dafür einsetzen, Kandidaten für Aufgaben im Weißen Haus streng zu überprüfen, um den Präsidenten und die nationale Sicherheit zu schützen.

Scharfe Kritik aus Washington

Die Entlassung kommt wenige Tage, nachdem Haugh im Kongress zum "Signal-Leak" aussagte. Dabei war ein Journalist des "Atlantic" versehentlich in eine Signal-Chatgruppe mit hochrangigen Regierungsmitgliedern aufgenommen worden. In dem Chat ging es um einen geplanten Luftangriff auf Huthi-Ziele im Jemen. Haugh selbst war nicht Teil der Gruppe.

Die Entscheidung sorgt in Washington für scharfe Kritik. "Ich bin tief beunruhigt über diese Entscheidung", erklärte der demokratische Abgeordnete Jim Himes. "Ich kenne General Haugh als ehrlichen und gesetzestreuen Anführer, der die nationale Sicherheit an erste Stelle stellt – genau diese Eigenschaften könnten in dieser Regierung zu seiner Entlassung geführt haben."

Auch Senator Mark Warner reagierte empört: "Wie soll es die Sicherheit der Amerikaner erhöhen, wenn man in einer Zeit beispielloser Cyberbedrohungen den NSA-Chef entlässt?", fragte er in Anspielung auf den China-zugeschriebenen Cyberangriff Salt Typhoon auf US-Telekommunikationsunternehmen im vergangenen Jahr.

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