Im neuen ORF-Frühstückstalk
"Trump-ähnlich" – Armin Wolf teilt gegen Kickl aus
Am Sonntag startete ORF-Urgestein Wolf die neue Talkshow "Die Runde". Er setzt auf Harmonie statt Innovation. Im Zentrum stand FPÖ-Chef Kickl.
Im ORF steht der Sonntagmorgen im Zeichen der Diskussionssendungen. Neben "Pressestunde“, "Europastudio" und "Runde der ChefredakteurInnen" gibt es nun ein neues Format. "Die Runde" ist quasi eine "Runde der ChefredakteurInnen" ohne Chefredakteurinnen und Chefredakteure. Bei der Premierensendung teilte ZIB-Anchor Wolf gegen FPÖ-Chef Kickl aus.
Zur ersten Sendung empfing ZIB-Moderator Armin Wolf die Journalistinnen Corinna Milborn (Puls 4), Cathrin Kahlweit (Süddeutsche Zeitung), den Journalisten Michael Fleischhacker (ServusTV) sowie Politikanalytiker Thomas Hofer. Der Frühstückstalk am Sonntagmorgen war ungewohnt harmonisch. In dieser Runde verzichtete Wolf auf seine gewohnt konfrontative Art.
Kickl "radikal", "unbeliebt", "so wie Trump"
Inhaltlich drehte sich Ausgabe eins von "Die Runde" ums "Superwahljahr" 2024. Wenn nichts "Bahnbrechendes" mehr passiert, wird die FPÖ wohl bei der Nationalratswahl im Herbst auf den ersten Platz kommen – in diesem Befund waren sich die Diskutanten in dem blauen Studio weitgehend einig.
Zwar war Herbert Kickl nicht vor Ort anwesend, der blaue Parteichef stand trotzdem über weite Strecken im Zentrum der Diskussion. Der FPÖ-Chef sei "radikal", befand Puls 4-Moderatorin Corinna Milborn und fügte hinzu: "Radikalität im Wortsinn. Er weiß, welche Art von Gesellschaft er haben will und spricht es ohne Rücksicht aus.“ Armin Wolf ergänzte: „Das wäre was Donald Trump-Ähnliches." Gegen Ende erlaubte sich Wolf dann doch noch einen Seitenhieb auf den blauen Parteichef: Dieser stehe seit vielen Jahren in allen Umfragen am letzten oder vorletzten Platz der Liste der populären Politiker Österreichs. "Herbert Kickl ist nicht unbedingt der Prototyp des Charismatikers," betonte Wolf.
Beim Publikum kam die neue Sendung gut an – zumindest auf der Social Media-Plattform X (ehemals Twitter) waren die Kommentare durchweg positiv. "Gutes neues Format, da wird respektvoll und auf hohem Niveau debattiert," lautete das Urteil von Falter-Journalistin Barbara Tóth.