Mahnmal nach Flut-Katastrophe
"Trümmerberg" aus Hochwassergebiet vor Bundeskanzleramt
Kaputte Möbel, Stereoanlage, Skischuhe – Umweltschützer von Greenpeace türmten vor dem Kanzleramt in Wien einen Berg aus Hochwassertrümmern auf.
Zerstörte Existenzen, verlorene Träume: Die jüngste Hochwasserkatastrophe hat Österreich schwer gezeichnet. Greenpeace hat daher vor dem Bundeskanzleramt zur Warnung vor künftigen Naturkatastrophen einen "Trümmerberg" aus Besitztümern von Überschwemmungsopfern aufgebaut.
Möbel bei Aufräum-Hilfsaktion geborgen
Die Hochwassertrümmer waren im Zuge einer Aufräum-Hilfsaktion von Greenpeace-Aktivisten in Gablitz (Niederösterreich) gesammelt worden. Der "Trümmerberg" sei ein "Mahnmal der gewaltigen Zerstörungswut" der Unwetter-Katastrophe, so Greenpeace-Sprecherin Jasmin Duregger.
Aus für "Politik des Zubetonierens"
Greenpeace fordert, dass die bisherige "Politik des Zubetonierens und des Bremsens beim Klima- und Naturschutz" endlich ein Ende findet. Die nächste Regierung müsse Klima- und Umweltschutz "zur obersten Priorität" erklären, fordert Duregger.
Besser Schutz für Menschen gefordert
Ebenso müssten die verantwortlichen Politiker "mit konsequentem Naturschutz und Renaturierung" dafür sorgen, dass die Menschen in Österreich gegen die häufiger und heftiger werdenden Unwetter besser geschützt sind.
Nächste Regierung müsse Klima schützen
"Es darf nach diesen beispiellosen Überschwemmungen kein Weiter-wie-bisher geben. Die nächste Bundesregierung muss rasch Klima- und Naturschutzmaßnahmen umsetzen, um uns alle besser vor künftigen Katastrophen zu schützen.
Österreich brauche dringend eine Regierung, die die "Betonlawine stoppt, klima- und naturschädliche Förderungen aus dem Budget wirft und eine leistbare, grüne Mobilität" für alle garantiert.
Natürlicher Hochwasserschutz
Bereits seit dem letzten verheerenden Jahrhunderthochwasser 2002 hätten Hochwassergefahren in Österreich priorisiert werden sollen. Statt auf natürlichen Hochwasserschutz setze man hierzulande auf bauliche Maßnahmen.
Nachhaltigere Renaturierung spiele demnach in Österreich bisher nur eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig wanderten "Unsummen" in die Versiegelung von Böden.
Zu wenig Geld für Renaturierung
Für die Renaturierung von Gewässern wurden im Schnitt pro Jahr lediglich 5,6 Millionen Euro ausgegeben, während in Autobahnen und Schnellstraßen das hundertfache Budget floss: 550 Millionen Euro pro Jahr.
Unzureichende Klimamaßnahmen in Wahlprogrammen
Wie der Öko-Partei-Check von Greenpeace zeigt, nehmen mehrere Parteien Umwelt- und Klimaschutz "nicht ernst genug". In den Wahlprogrammen von FPÖ und ÖVP seien die Maßnahmen für Umwelt- und Klimaschutz unzureichend, so werde etwa "am Verbrennungsmotor festgehalten."
SPÖ, Neos, KPÖ und Bier-Partei setzen in ihren Programmen auf ökologische Maßnahmen. Am besten schneiden, wenig überraschend, im umweltpolitischen Parteienvergleich die Grünen ab.
Auf den Punkt gebracht
- Greenpeace errichtete vor dem Bundeskanzleramt einen Trümmerberg aus Hochwasser-Relikten als Mahnmal, um auf die verheerenden Folgen der jüngsten Hochwasserkatastrophe aufmerksam zu machen
- Die NGO fordert die nächste Regierung auf, Klima- und Umweltschutz zur obersten Priorität zu erklären
- Die NGO kritisiert die bisherige Politik des Zubetonierens und fordert nachhaltigere Renaturierungsmaßnahmen, um die Bevölkerung besser vor Naturkatastrophen zu schützen