Es waren Szenen des Jubels, die sich in der Grazer Merkur Arena am 19. Mai abspielten. Der SK Sturm feierte am letzten Spieltag der österreichischen Bundesliga im Spiel gegen Klagenfurt (2:0) nach dem Cupsieg auch den Meistertitel. Für Fans und Spieler gab es kein Halten mehr, alle Akteure lagen sich in den Armen.
Eine Aktion, von der die meisten Stadionbesucher erst später mitbekamen hat jetzt Konsequenzen für einen Fan. Der Zuschauer sprang über den zwei Meter breiten Stadiongraben auf das Spielfeld, traf dabei Dominik Neumann. Der Fanbeauftragte der "Blackys" erlitt schwere Verletzungen an der Hüfte und am Oberschenkel.
Neumann musste noch am selben Tag im UKH Graz operiert werden. Der Fanbeauftragte war dem Springer nicht böse, hoffte, dass der Sprung keine Konsequenzen für ihn habe. Jetzt wurde der 34-Jährige Mann aber ausgeforscht.
Nach Sichtung der Videos, auf denen der Sprung zu sehen war, und Ermittlungen über Social Mediakonnte die Polizei den Klagenfurter ausfindig machen. Der 34-Jährige zeigte sich geständig, versuchte aber sein Verhalten mit Ausreden zu rechtfertigen. Er wurde wegen schwerer Körperverletzung angezeigt, weil er eine Verletzung von Neumann in Kauf nahm.
Von der Polizei Graz wurde die neue Ermittlungsgruppe "szenetypische Gewalt im Sport" gebildet: "Der jüngste Ermittlungserfolg zeigt, wie wichtig es ist, Gewalttäter und Störer aus der Anonymität der Menge herauszuholen und einer Strafverfolgung zuzuführen."
