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Trauminsel verschenkt Gratis-Land an Einwanderer
Auf den Pitcairninseln leben gerade einmal 50 Menschen. Um Zuwanderer anzulocken, bietet die Insel nun kostenlose Grundstücke und Darlehen.
Die Pitcairninseln sind eine abgelegene Inselgruppe im südöstlichen Pazifik, die zu den britischen Überseegebieten gehören. Seit Jahren bemüht sich Pitcairn um Zuwanderer, denn auf der Insel leben nur knapp 50 Leute, Tendenz sinkend. Nun sucht die Insel im südöstlichen Pazifik dringend Menschen, die sich dort dauerhaft niederlassen wollen.
"Haus der Träume" bauen
Dafür werden potenziellen Einwanderern nun einige Benefits geboten. "Neue Einwanderer können auf Pitcairn das Haus ihrer Träume entwerfen und bauen", schreibt Pitcairns Immigrationsbehörde auf ihrer Website.
Wer sich entschließt, sich auf Pitcairn dauerhaft niederzulassen, kriegt das Grundstück für den Hausbau zur Verfügung gestellt – bis zu 1500 Quadratmeter sind da drin. Das Ganze funktioniert auf Erbpachtbasis, das heißt, das zugehörige Land gehört einem zwar nicht, aber man pachtet es zu einem vorher vereinbarten Zinssatz. Außerdem bietet die Inselverwaltung jedem ein kostenloses Darlehen für den Hausbau an – nämlich für 60.000 Neuseeland-Dollar, umgerechnet rund 34.000 Euro.
Alle, die an diesem Angebot interessiert sind, können sich das achtseitige Bewerbungsformular online herunterladen und sich bewerben. "Sie können jederzeit einen Antrag auf Niederlassung auf Pitcairn stellen", so die zuständige Behörde. "Ein Besuch ist nicht erforderlich."
Eine der isoliertesten Inseln der Welt
Wer jetzt schon ins Träumen kommt und am liebsten gleich den Einwanderungsantrag stellen würde, sei gewarnt: Denn die Inselgruppe liegt wirklich im absoluten Nichts, irgendwo zwischen Neuseeland und Südamerika. Nur einmal die Woche kommt ein Schiff, der sogenannte Silver Supporter, von den französisch-polynesischen Gambier-Inseln vorbei. Das gleiche Schiff fährt alle drei Monate nach Neuseeland, um die Post, Essen und Medikamente zu holen. Für Menschen, die zum Lagerkoller neigen, dürfte Pitcairn also eher nichts sein. Immerhin verfügt die Insel aber über eine Internetverbindung und TV – mit zwei Kanälen.
Die meisten Menschen auf Pitcairn arbeiten in einer Form für die Regierung. Manche haben gleich mehrere Beamtenjobs, heißt es auf immigration.pn. Zur einzigen Ortschaft Adamstown mit kleinem Supermarkt, Post und Arzt führt eine steile Straße. Dort leben auch die meisten Bewohner.
Für die Einwohnerin Torika Christian ist Pitcairn dennoch "das Paradies". Auf Tiktok berichtet sie ihrer Followerschaft regelmäßig über ihr Leben auf der isolierten Inselgruppe. Bei ihr scheint das Konzept der Work-Life-Balance besonders großzügig ausgelegt zu sein: "Wenn das Wetter gut ist, gehe ich fischen, wenn nicht, gärtnere ich oder bleibe komplett zu Hause." Außerdem arbeitet die junge Frau im Familienunternehmen mit, das Modellschiffe und Fischwandbehänge verkauft. "Wir können mit der Arbeit zwar unsere Rechnungen bezahlen, aber bei einem Lohn von 6,25 Dollar entscheiden wir uns manchmal einfach dazu, nichts zu tun und die Natur zu genießen, mit der Gott uns beschenkt hat", so Torika.
Die Geschichte der Pitcairninseln
Die Pitcairninseln gehören zum britischen Überseegebiet, deren Bewohner sind überwiegend Nachfahren von Meuterern der Bounty. Die Bounty war ein britisches Schiff aus dem 18. Jahrhundert, das Stecklinge des Brotfruchtbaums von Tahiti zu den Antillen bringen sollte. Im Jahr 1789 kam es zu einer Meuterei, bei der ein Teil der Besatzung, gemeinsam mit einigen polynesischen Frauen, auf die Insel flüchtete.
Die Haupt- und einzige Siedlung auf den Inseln ist Adamstown, die nach dem letzten überlebenden Meuterer John Adams bekannt ist. Heute leben etwa 50 Menschen auf einer der Inseln, die anderen sind unbewohnt.
Pitcairn braucht "gemeinschaftsfreudige Menschen"
So entspannt das klingen mag, für viele Menschen ist das Leben auf der Insel dennoch nicht attraktiv. Deswegen wanderten in den vergangenen Jahren immer mehr, vor allem junge Menschen, von der Insel ab – vornehmlich nach Neuseeland. Gerade deswegen sucht man dort dringend nach Leuten, die sich das abgeschiedene Leben dort gut vorstellen können.
"Wir brauchen mehr Menschen, damit Pitcairn eine nachhaltige Zukunft hat", argumentiert Torika. "Das ist einfach die Realität. Aber wir brauchen willige, gemeinschaftsfreundliche Menschen. Nicht Leute, die hierherkommen und sich einfach von der Gemeinschaft isolieren und allein sein wollen."