Kunden verwundert
Traditionswirt verlangt 3 Euro für Liter Leitungswasser
Viele Menschen sind wegen der Teuerung derzeit nicht flüssig. Ein angesehenes Gasthaus verlangt jetzt sogar drei Euro für einen Liter Leitungswasser.
Kürzlich löste eine Debatte einen Sturm im Wasserglas aus. Immer öfter verlangen Gastronomen für Leitungswasser eine sogenannte Servicegebühr. Diese kann mitunter heftig ausfallen: Die Beträge reichen von 50 Cent für 0,25 Liter bis zu 7,20 Euro für einen Liter.
"Der Trend geht eindeutig zum Zahlen für Leitungswasser", erklärte Mario Pulker, Gastronomie-Spartenobmann von der Wirtschaftskammer unlängst im "Heute"-Gespräch. Auch wenn Wirte für Wasser im Vergleich zu Bier oder Cola im Einkauf weniger zahlen, würden ihnen trotzdem Kosten entstehen.
Teuerungen treffen Gastro
"Betriebskosten, Pacht und Personal – das alles kostet den Gastronomen Geld", so Pulker, der selbst ein Hotel in der Wachau (Niederösterreich) führt. Der Experte verweist außerdem auf die massiven Teuerungen und Lohnerhöhungen in der Branche.
"Jemand muss das Wasser ins Glas füllen und an den Tisch bringen bzw. wieder abräumen. Und dann muss es natürlich noch gewaschen werden, etc.", begründet der Fachmann die immer öfter eingehobene "Servicegebühr".
Für sparsame Konsumenten hatte Pulker einen ungewöhnlichen Tipp parat: "Man kann natürlich auch immer aufs WC gehen und dort aus der Leitung trinken. Das kostet nichts."
Ein aktuelles Beispiel aus dem Salzkammergut zeigt eindrucksvoll, welche Summen mittlerweile für Leitungswasser verlangt werden. In einem bekannten Restaurant in Bad Goisern (Bez. Gmunden) zahlen Gäste für einen Liter satte 3 Euro.
In der Karte ist vom "hauseigenen Quellwasser in der eiskalten Literflasche" die Rede. In der prickelnden Version kostet es sogar einen Euro mehr, also 4 Euro.